«Es gab eigentlich nur schöne Momente»

Der Glarner Bobpilot Jürg Rohr tritt auf diesen Winter vom Spitzensport zurück, bleibt dem Bobsport als Mechaniker von Weltcup-Pilot Rico Peter aber erhalten. Mit einem Abschlussabend bedankten er und seine Teamkollegen sich bei allen Fans, Gönnern und Unterstützern.



Bobpilot Jürg Rohr beendet auf diesen Winter seine Karriere. (Bilder: jhuber) Sepp Kubli bedankt sich im Namen des Bobclub Zürichsee für das Engagement des bobteamrohr. Michael Näf informiert über die Auflösung des Fanclubs. Das bobteamrohr bedankt sich für die jahrelange Unterstützung. Bobpilot Rico Peter stellt sich vor.
Bobpilot Jürg Rohr beendet auf diesen Winter seine Karriere. (Bilder: jhuber) Sepp Kubli bedankt sich im Namen des Bobclub Zürichsee für das Engagement des bobteamrohr. Michael Näf informiert über die Auflösung des Fanclubs. Das bobteamrohr bedankt sich für die jahrelange Unterstützung. Bobpilot Rico Peter stellt sich vor.

Der Bobsport habe ihm in all den sieben Jahren sehr viel Spass bereitet, deshalb sei im der Entscheid nicht leicht gefallen, betonte Jürg Rohr am vergangenen Samstag beim letzten Sponsorenanlass in Netstal. Nachdem er 2013 wegen seiner beruflichen Ausbildung kürzergetreten ist, kam er im letzten Winter mit dem dritten Platz an der Vierer-Schweizer-Meisterschaft stark zurück, nun lässt er die Lenkseile aber für immer los. Er konnte auf diesen Winter kein konkurrenzfähiges Team an Anschiebern auf die Beine stellen, womit keine Aussichten auf Erfolge bestehe, fasste er seinen Entschluss zusammen. Dies sei neben anderen eines der Hauptprobleme, welches der Dachverband swiss sliding in nächster Zeit lösen muss, meinte dazu Sepp Kubli, Vorstandsmitglied von Rohrs Heimverein, dem Bobclub Zürichsee. Im Namen des Vereins bedankte sich Kubli für das grosse Engagement von Rohr und seinem Team und zeigte sich erfreut, dass Rohr dem Bobsport weiterhin erhalten bleibt. Auf diesen Winter unterstützt der Glarner den Piloten Rico Peter als Mechaniker auf den Eiskanälen auf der ganzen Welt. «So kann ich doch noch Weltcup-Luft schnuppern», ergänzte Rohr lächelnd dazu.

Das Essen und gemütliche Beisammensein am letzten Samstag sollte dabei ein grosses Dankeschön an die zahlreichen Fans, Gönner und Unterstützer sein, welche immer an der Seite des Glarner Bobteams gestanden haben. Ein bisschen Glarnerland sei ja jetzt auch bei Rico Peter vorhanden, so wäre es schön, wenn die Unterstützung vielleicht auf ihn übergehen würde, appellierte Anschieber der ersten Stunde, Christian Hefti, in die Runde. Eine weitere sympathische Geste gab es zum Schluss vonseiten des Fanclubs vom bobteamrohr. Dieser werde sich gezwungenermassen auflösen, verriet Präsident Michael Näf, und man habe sich entschlossen, die Clubkasse zu spenden. Im letzten Jahr hat sich Thomas Krieg, Bobsportler und auch schon Teamkollege von Jürg Rohr, bei einer Trainingsfahrt derart schlimm verletzt, dass er lebenslang querschnittsgelähmt bleibt. Da er trotz seiner Behinderung weiterhin Sport treiben will, sucht er Unterstützung für einen Rennrollstuhl und der Fanclub möchte ihm dabei mit der Spende – dem verbleibenden Saldo aus der Clubkasse – helfen.

Zum Abschluss betonte des gesamte Team um Jürg Rohr, dass neben der Faszination Bobsport das schönste Erlebnis die zwischenmenschlichen Kontakte waren. «Man fühlte sich immer wie in einer Familie und es entstanden ganz spezielle Freundschaften unter den Sportlern als auch mit den Fans.»