Zu Recht wird Michael Fehr immer wieder als Shootingstar der Schweizer Literaturszene bezeichnet. Seine Lesungen machen die Texte erlebbar, rhythmisch, begeistern sogar Literaturmuffel und diesen Samstag liest, singt und jauchzt Fehr im Veka in Glarus.
In seinem neuen Erzählband «Glanz und Schatten» beschreibt der 35-jährige Berner Zustände, die höchst grausam und höchst amüsant zugleich sind. Im Zentrum der Erzählungen stehen Menschen, Tiere, Orte und Gegenstände, die eine Metamorphose erfahren. Sie alle haben etwas gemeinsam: einen existenziellen Wandel.
Ein Rebhuhn wird nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen, eine wilde Studentin fantasiert ihr zukünftiges Leben zwischen Ekstase und Ruhe, der Teufel langweilt sich auf der Welt. Ein Mann kämpft mit einem Mückenschwarm, ein Mann und eine Frau kümmern sich in ihrem Häuslein um nichts und niemand, oder der Architekt des Turmes zu Babel sieht seinen Traum in sich zusammenfallen.
Samstag, 13. Januar 2018
Türöffnung: 19.30 Uhr
Lesung: 20.30 Uhr
Eintritt: 20 Franken, Mitglieder 10 Franken
Wo: Veka Glarus, Parterre Holenstein-Areal, 8750 Glarus
Fehr jauchzt seine Zeilen im Veka
Er schreibt und verzichtet dabei völlig auf die Interpunktion, wenn er Lust darauf hat. Er singt stürmisch und wild, wenn ihm danach ist. Und er räumt mit seinen Texten einen Preis nach dem anderen ab. Einfach weil er es kann. Und zu allem hin begeistert er sein Publikum mit einer gehörigen Portion Selbstironie. «Jetzt kann ich einmal so tun, als könnte ich lesen», sagte er an einer Lesung im Kaufleuten und bricht damit das Eis.
Für seine Erzählungen wird Michael Fehr in der Literaturszene derzeit wie ein Popstar gefeiert. (Bild: Franco Tettamanti)