Glarner Bürgerkomitee kämpft gegen Verbotskultur

Kürzlich wurde das Glarner Bürgerkomitee gegen das Burkaverbot gegründet. Engagierte Glarnerinnen und Glarner setzen sich gegen die Kleidervorschrift und eine unnötige Verbotskultur zur Wehr und für Freiheiten ein.



(Bild: zvg)
(Bild: zvg)

Es eilt: In knapp einer Wochen, an der kommenden Landsgemeinde vom 7. Mai stimmen die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger des Kanton Glarus über das kantonale «Verhüllungsverbot» ab.

Besorgte Glarnerinnen und Glarner haben sich deshalb gestern Abend zum «Glarner Bürgerkomitee» zusammengeschlossen, um für ein NEIN an der Glarner Landsgemeinde einzustehen. «Der Kanton Glarus braucht eine solche Verbotskultur nicht, das passt nicht zu uns», sagt dazu Komitee-Mitglied Nina Landolt.

Alle Menschen haben das Recht, selbst zu wählen, wie sie sich kleiden wollen. Ein Burkaverbot ist somit bevormundend und unnötig, ja gar kontraproduktiv: Bereits heute ist es strafrechtlich verboten, eine Frau zum Tragen einer Burka zu zwingen. Bei einem Verbot würden Frauen, die genötigt werden eine Burka zu tragen, einfach gezwungen zu Hause zu bleiben. Darum sind auch Frauenhäuser und Opferhilfe-Organisationen dagegen. Man kann gegen die Burka sein und dennoch gegen ein Verbot ankämpfen. Hier geht es zu unseren Argumenten.

«Ich habe hier noch nie eine Burka gesehen und dies, obwohl der Kanton Glarus nach Baselstadt der zweithöchste Anteil Muslime in der Bevölkerung hat. Ein solches Verbot ist somit unverhältnismässig und unnötig», sagt Komitee-Mitglied Nina Cattaneo. Peter Aebli, der ebenfalls gestern dem Komitee beigetreten ist, pflichtet dem bei: «Es ist unvernünftig, dass es im kleinen Glarus, wo es gar keine Burkas hat, ein Burkaverbot geben soll.»