Diesmal war der etwas über 70 Jahre alte, berggewohnte Stadtzürcher Samuel Hügli zu Gast, der auf ein gar seltenes Ereignis zurückblicken konnte. Er hat im Verlaufe vieler Jahrzehnte alle 48 Viertausender unseres Landes bestiegen und seine vielfältigen Erlebnisse in Buchform herausgegeben. Der Referent verfügte über ein immenses Sachwissen, das die Bergwelt, Routenwahl, Bergsteigergeschichten, Geologisches, Wettererscheinungen, Ausrüstungsfragen, Gefahren beim Erklimmen und anderes betrifft. Er schilderte in wohltuend bescheidener, zurückhaltender Art und vermochte die riesige Fülle des Erlebten in recht interessierender Weise darzustellen. Säuberlich aufgelistet sind in seinem Buch ab Dufourspitze mit 4634 m bis Lagginhorn mit 4010 m alle Bergriesen, von denen sich deren 38 im Wallis befinden. Hügli zollt den Bergen Respekt. Er redet von ihnen mit Bewunderung und nahm mit der Begrüssung von Kaspar Zimmermann unter anderem zur Kenntnis, dass bei uns kein veritabler Viertausender zu finden ist. Hügli schlug zum Älterwerden mit dem Hinweis Bezug, dass Bergsteigen weit weniger eine Kunst sei als genussvoll zu altern. Mit herrlichen, stimmungsvollen Dias verdeutlichte er seine Aussagen. Mit dem Matterhorn beginnend wurde man durch die Geschichte des Bergsteigens geführt, erfuhr, was um 1860 Tatsache war. Am Matterhorn seien mehr als 500 Menschen umgekommen, kein Berg kenne mehr Tote. Man liess sich in den Beginn der Zermatter Hotellerie und der Berghütten einführen. Man nahm zur Kenntnis, was Samuel Hügli meint, wenn er über seinen Respekt gegenüber den zu erklimmenden Bergen, seine Achtung und Wertschätzung der Natur, seine Bescheidenheit gegenüber Geleistetem redete. Man erfuhr, wie fatal sich die falsche Einschätzung einer Wetterlage, mangelhaftes Vorbereiten, unpassende Ausrüstung, schlechte Routenwahl, persönliche Überschätzung oder mangelnde Kondition auswirken können.Warum man überhaupt solche Strapazen auf sich nehme, immer wieder neue Gipfel erklimme – Hügli fand keine umfassend zufriedenstellende Antwort. Es sei wohl so etwas wie eine unstillbare Sucht, ein ständiges Probieren, Geniessen, Staunen, tiefes Empfinden einer riesigen Freude. Liebenswert war seine Schilderung über jene Katze, die es sich zur Gewohnheit gemacht hatte, auf Viertausender mitgenommen zu werden. Hügli sieht Berggipfel in der Nähe des Himmels, des unfassbar schönen Unendlichen. Das sei wie der Vorhof zum Paradies, war seine entsprechende Aussage. Und er zitierte mit dem Zeigen der letzten, enorm beeindruckenden Aufnahmen Passagen aus seinem Buch. Es war, als verharre man nochmals auf dem Gornergrat, der den Ausblick auf 31 Viertausender garantiert. In der Fülle der Aussagen und des beeindruckenden Bildmaterials hätte man noch länger verharren können. Es war Sache von Kaspar Zimmermann, den anerkennenden Dank auszudrücken und auf Kommendes hinzuweisen – nämlich die Herausgabe des Programms zur zweiten Jahreshälfte und den Anlass vom 18. April mit Ausführungen von Dr. med. Peter Kamm zum «Genussvollen Leben im AlterArtikel».
Glarner Senioren und 48 Viertausender
Der von alt Regierungsrat Kaspar Zimmermann aus Schwändi präsidierte Glarner Seniorenverband findet sich regelmässig im zentral gelegenen und mit den öV gut erreichbaren Gesellschaftshaus Ennenda zusammen, um von einem der vielen Mittwochnachmittagsangebote zu profitieren.