Glaronia verzichtet auf NLA

Die Glarner Volleyballerinnen verlieren gegen Voléro Zürich und wollen nicht in die höchste Spielklasse. Vereinsführung und die Mehrheit des Teams sind sich einig, dass der Zeitpunkt für einen Aufstieg ungünstig ist.



Juniorin Anahita Aebli (8) kam zum Einsatz für Labudova (Bild: paebli)
Juniorin Anahita Aebli (8) kam zum Einsatz für Labudova (Bild: paebli)

Entscheid gefallen

Nach Ansicht der Vereinsführung erfüllt das derzeitige Team die Voraussetzungen nicht, um erfolgreich in der NLA bestehen zu können. Eine massive Verstärkung wäre nötig, was eine grosse finanzielle Belastung mit sich bringen würde. Dazu kommt, dass man dem Nachwuchs möglichst viel Spielerfahrung bieten möchte – das wäre in der NLA nicht möglich. Einige Spielerinnen könnten einen noch grösseren Trainingsaufwand nicht mehr mit Beruf oder Schule vereinbaren, bei anderen ist noch unklar, wo sie im nächsten Herbst ihre Ausbildungen beginnen werden.

Glarnerinnen beginnen gut

Die Partie gegen Voléro Zürich verlor durch diesen Entscheid etwas an Bedeutung, wurde aber trotzdem engagiert geführt. Glaronia begann konzentriert gegen ein ersatzgeschwächtes Voléro, das aber eine kämpferisch ausgezeichnete Leistung bot. Bäbler spielte an Stelle von Steklacova, die ihren gebrochenen Finger einbandagiert hatte und nur zu Teileinsätzen kam.

Voléro kämpft sich zurück

So überzeugend die Glarnerinnen im ersten Spielabschnitt wirkten, so schwach waren sie im Folgenden: Juniorin Anahita Aebli spielte für Labudova, Steklacova für Bäbler und Pfyl wechselte die Position. Lange Zeit schien es, dass diese Umstellung durchaus zu verkraften gewesen wäre, doch dann konnte sich Voléro steigern, Metzger machte Druck am Service und die Glarnerinnen begingen immer mehr Fehler. Voléro nutzte diese Gelegenheit und glich auf 1:1 Sätze aus.

Auch Stammsechs nicht überzeugend

Der dritte Satz war erneut hart umkämpft. Dal Fuoco spielte auf Oswalds Position, Steklacova war erneut auf der Ersatzbank, musste dann in der Schlussphase eingreifen, als es mit den Annahmen nicht mehr klappen wollte. Knapp entschieden die Glarnerinnen den Satz für sich, und Greso mochte sich nun vorgenommen haben, für den nächsten Satz keine Experimente mehr zu wagen… Die Stammsechs hätte es nun richten müssen, doch genau sie schaffte es nicht, an den guten Leistungen des ersten Satzes anzuknüpfen, sodass sich Voléro relativ problemlos ein Tie-Break erzwingen konnte.

Absturz im Tie-Break

Die Glarnerinnen hätten es spätestens jetzt in der Hand gehabt, einen weiteren Sieg zu landen. Sie führten 9:4 und vergaben diese Chance leichtfertig, weil sie mit den Aufschlägen von Spielertrainerin Sibylle Keller nicht zurecht kamen. Greso wechselte dann Steklacova auf der Hinterposition für Marti ein – die nächste Annahme klappte, und Glaronia schloss mit einer schönen Kombination ab. Würde es doch reichen? 10:9 für die Einheimischen und bei Voléro kam Kayser aufs Feld und an den Service; ein geschickter Schachzug von Coach Keller, denn die 20-jährige setzte Glaronia mit ihrem Service ganz schön zu, doch besiegt haben sich die Glarnerinnen selbst, mit ihrem Unvermögen im Abschluss gegen den Zürcher Block. Bereits am Sonntagnachmittag kann Glaronia wieder punkten, wenn es gelingt, auswärts Aadorf zu schlagen – einfach dürfte das aber nicht werden.

Spieltelegramm:
NLB Volleyball Frauen Finalrunde: Glaronia – Voléro Zürich 2:3 (25:19, 18:25, 25:23, 21:25, 12:15) Halle: Kantonsschule Glarus – Zuschauer: 180 – Spieldauer: 94 Min. – Schiedsrichter: P. Fonio, V. Da Conceiçao

Glaronia: Dal Fuoco, Bäbler, Rüegg, Vahe, Labudova, Marti, Pfyl, Oswald, Steklacova, Hernandez, Aebli. Coach: D. Greso
Voléro Zürich: Kayser, Herzig, Hauser, Meyer, Jenny, Jaun, Metzger, Oltivanyi. Spielertrainerin: S. Keller
Bemerkungen: Glaronia ohne Hösli.
Voléro ohne Bakaldina, Grässli, Engel, Moser.