Glarus – Leader am 3. eGovernment Symposium in Bern

Die Schweiz beobachtet genau und oft mit Staunen, was derzeit im Glarnerland vor sich geht. Das wurde auch am 3. eGovernement Symposium in Bern deutlich, an dem die Informatikstrategie der drei neuen Gemeinden und des Kantons grosse Beachtung fand.

 



Die Spurgruppe der AG Ablauforganisation und Informatik bei der Arbeit.
Die Spurgruppe der AG Ablauforganisation und Informatik bei der Arbeit.

Eröffnet wurde das 3. eGovernment Symposium durch Bundespräsident Hans-Rudolf Merz. Er zeigte auf, dass das Ziel von eGovernment auf jeder Stufe darin bestehe, die Verwaltungstätigkeit mit Hilfe der Informationstechnik (IKT) so bürgernah und so wirtschaftlich wie möglich zu gestalten, und dass das internationale Symposium dazu einen wichtigen Beitrag leisten könne. Die Ansätze, die im Glarnerland im Zuge der Gemeindestrukturreform in diesem Sinne verfolgt werden, fanden am gut besuchten Anlass grosse Beachtung.

ePartizipation und Innovation

Durch das klare Bekenntnis der drei neuen Gemeinden und des Kantons für eine gemeinsame Lösung ist im Kanton Glarus der Weg offen, einen gesamtheitlichen, auf den vorhandenen Grundlagen aufbauenden Weg zu beschreiten. Zunächst stellte Dirk van Vliet, Projektleiter der Arbeitsgruppe „Ablauforganisation und Informatik“ in Glarus Nord, die Möglichkeiten für ePartizipation und Innovation beim Aufbau einer neuen Gemeinde vor. Es gelang Dirk van Vliet sehr gut, den Kantons Glarus in der heutigen Form zu zeigen und die durch die Strukturreform ermöglichte Erneuerung der komplexen IT-Abläufe vorzustellen. Er erläuterte, dass im Glarnerland schon bald klar war, dass die drei Gemeinden die Chance für eine neue Lösung nutzen und nicht einfach die vorhandenen Strukturen übernehmen wollten. Er erläuterte, dass der Anspruch für Glarus Nord laute, ein Referenzmodell zu entwickeln, das über eine funktionale Architektur verfüge, die dank einfacher Verarbeitung der Abläufe und Prozesse konsequent die Erwartungen der Kunden erfülle. Spielereien der Programmierer hätten dabei keinen Platz. Die Aufgabe laute: Wie bauen wir eine diesen Ansprüchen gerecht werden Ablauforganisation und Informatik-Infrastruktur in der neuen Gemeinde?“ Diese Aufgabe stellt das Projektteam in Glarus Nord, die Standardisierungs-Gremien und die möglichen Anbieter vor neue, ungewohnte Aufgaben. Van Vliet verstand es aufzuzeigen, wie sich Glarus Nord diesen Herausforderungen stellt, welche Hürden genommen werden müssen und wie aus der Praxis eines realen Projektes dank der Informationstechnik „newGovernment“ ermöglicht werden kann.

Kein vergleichbares Projekt

Christoph Marti zeigte am Nachmittag auf, dass der Informationsfluss ein zentraler Bestandteil für das Gelingen der Fusion ist. Mit einem Blick in die Komplexibilität der Applikationen konnte er auch die Einzigartigkeit der Gesamtlösung aufzeigen. Es gibt heute in der Schweiz kein vergleichbares Projekt von ähnlicher Tragweite. Deshalb findet die Glarner IT-Lösung auch das Interesse und die Unterstützung der Organe von eCH, der eGovernment-Organisation des Bundes. Das kommt einerseits der Projektgruppe, den neuen Gemeinden und dem Kanton zu Gute. Der Erfahrungsaustausch auf höchster Ebene hilft aber auch, die Erkenntnisse und Abläufe den vielen Interessierten von anderen Gemeindefusionen zugänglich zu machen.

Das grosse Interesse der Teilnehmer des eGovernment Symposiums an der Glarner Lösung und die offene Bewunderung wie konsequent ein kostengünstiger aber flexibler Gesamtansatz verfolgt wird, zeigte klar, dass Glarus im Schaufenster der Schweiz steht und mit einem gelungenen Projekt viel Werbung in eigener Sache machen kann. Auch wurde das Glarner Team mehrfach angefragt, ob sie nicht bereit wären ihr Wissen für Vorhaben in anderen Kantonen zur Verfügung zu stellen.