Hier kommt Mambo Kurt

Nebst der Blockflöte ist sie wahrscheinlich das am biedersten scheinende Musikinstrument der Neuzeit: die Heimorgel. Kaum jemand will sie und auf Ebay gibt es sie für ein paar Franken. Doch 1977 war das Ding hochmodern und ein Kindertraum. So wurde auch Mambo Kurt mit seiner ganz eigenen Orgel unter dem Weihnachtsbaum beglückt. Traurigerweise sah er jedoch bald ein, dass er damit seine Fantasie der Rockstar-Karriere nicht leben kann und liess sie auf dem Dachboden verstauben.



Mambo Kurt – Schwiegermuttertraum und Heimorgel-Fan. (Bild: zvg)
Mambo Kurt – Schwiegermuttertraum und Heimorgel-Fan. (Bild: zvg)

Als Mitte der 90er-Jahre Musik mit fragwürdigen Melodien die Massen begeisterte, entschied Mambo, dass er seiner ersten Liebe noch eine Chance gibt: Ohne Scheu interpretierte er kurzerhand die Hits seiner Helden wie AC/DC, Dr. Alban oder Rage against the Machine auf seinem neu entdeckten Örgeli und begeistert damit ein immer grösseres Publikum.

Mambo Kurt zelebriert die hohe Kunst des Weglassens und Nichtsingenkönnens, womit er auch auf die Bühnen der ganz grossen Festivals steigt. Von Skurrilität getrieben spielt er auf Kreuzfahrt-Dampfern, erklimmt für seine Konzerte Gipfel in den französischen Alpen und resümiert seine Erlebnisse schliesslich auch in einem Buch. In seiner Jubiläums-Show nimmt uns Mambo mit durch einen Abend voller kurzweiliger Unterhaltung: Er erzählt davon, wie sein Rockstar-Traum doch wahrgeworden ist, singt, liest, tanzt und orgelt sich durch 20 Jahre Heimorgel-Kult.

Nach der Orgel die Gitarren

Im Anschluss an den «Terminator der Alleinunterhaltung» legt DJ This seine Scheiben auf die Drehteller. In seinen Sets darf die Gitarre nie fehlen. Der Bruch zum Orgelgedudel ist also garantiert, auch wenn viele Platten von DJ This ebenso viele Jahre zählen wie die gemeinsamen Erlebnisse von Mambo und seiner Orgel.