Es steht nicht gut um das Fantasyreich Albion im dritten Teil des Rollenspiels «Fable». Die ersten Einflüsse der Industrialisierung haben das Land erreicht mit den gravierenden Nachteilen. Die Bevölkerung leidet unter Hunger und Armut, die Kinder werden als billige Arbeitskräfte ausgenutzt. Und der König ist taub für die Anliegen seiner leidenden Untertanen. Als Bruder oder Schwester des Königs sehen sie zu Beginn des Spiels den Machenschaften des Königs untätig zu, bis dieser von euch eine folgenschwere Entscheidung verlangt. Anschliessend ist für euch klar, euer Bruder muss weg. Es braucht eine Revolution.
Freiheit vor allem für den Spieler
Für den Staatsstreich braucht ihr aber Verbündete. Diese erhaltet ihr sowohl durch eure Taten als auch durch Versprechen. Ob ihr diese jedoch als König einhaltet, ist jedoch euch überlassen. Eine grosse Stärke der Reihe ist auch in «Fable 3» zentral: die Freiheit des Spielers. Ihr müsst nicht den edlen strahlenden Helden spielen, je nach Lust und Laune könnt ihr auch eurem «dunklen Ich» seinen Lauf lassen. Egal, ob die Bevölkerung euch liebt oder fürchtet, ihr kommt im Spiel weiter, doch eure Taten haben Einfluss auf Albion und die Menschen. Doch die Entscheidungsfreiheit endet nicht nur bei grobem Schema Gut oder Böse. Schon auf dem Weg zum Königsthron habt ihr viele Möglichkeiten und Freiheiten. So bieten verschiedene Missionen zwei Lösungen an, ihr könnt in der Umgebung mithilfe eures Hundes verborgene Schätze und Schlüssel suchen, starte eine Karriere als Immobilienmogul (anzuraten, da Geld im späteren Spielverlauf wichtig wird) oder gründet ganz einfach eine Familie.
Es gibt viel zu tun
Der Weg zum Thron führt euch dabei an die unterschiedlichsten Ecken des Landes und stellt euch vor unterschiedlichste Aufgaben, die jedoch meistens durch Kämpfe gelöst werden können. Im Kampf habt ihr dabei drei Waffentypen zur Auswahl: Eine Nahkampfwaffe (Schwert oder Hammer), Fernwaffe (Gewehr oder Pistole) oder Magie. Der Wechsel zwischen den Waffen ist dabei einfach und schnell, die Kombination macht deshalb auch Sinn. Das Kampfsystem erinnert dabei stärker an Action-Spiele wie God of War als an komplexe Rollenspiele, im späteren Spielverlauf braucht es aber doch eine kleine Spur Taktik. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei eher unten angesiedelt. Lässt man sich Zeit und erledigt auch die meist originellen Nebenquest und stöbert durch die Landschaft, kann man auf der sogenannten Siegesstrasse die verdienten Gildensiegel in Verbesserungen investieren, die den weiteren Spielverlauf einfacher gestalten. Zwar sind viele Aufgaben und Möglichkeiten optional und die Haupthandlung relativ schnell gemeistert, der Reiz der «Fable»-Reihe liegt aber vor allem an den zusätzlichen Möglichkeiten, in die Spielwelt einzutauchen, und diese Zeit sollte man sich gönnen.
Entscheidungen des Königs
Scheint die Hauptaufgabe auf den ersten Blick klar zu sein, endet das Spiel jedoch nicht mit dem Sturz des alten Königs. Auf dem Weg zum Thron kommt ihr in Kontakt mit einer noch grösseren Bedrohung. Dieser müsst ihr euch nun als König stellen, was teilweise zum Konflikt mit eurem Versprechen führt. Natürlich habt ihr auch hier völlige Freiheit, wie ihr euch entscheidet.
«Fable 3» erfindet das Rollenspiel oder die Reihe nicht neu, ist aber eine weitere Entwicklungsstufe, die Fans sofort wieder in den Bann zieht und auch für Neulinge interessant ist. Wer eine X-Box 360 zu Hause hat und ein bisschen Interesse an Action-Rollenspiele hat, macht mit dem Kauf von «Fable 3» kaum etwas falsch.
Ein Bijou im Zentrum von Glarus
