Das Interesse, am Historischen Pistolen-Rütlischiessen teilzunehmen, ist nach wie vor gross. In einer der vielen Ablösungen haben die Schützinnen und Schützen Gelegenheit, auf eine der 40 Rütlischeiben zu schiessen. So standen dieses Jahr 910 Schützinnen und Schützen in der Feuerlinie.
Historisches
Schon 1873 gab es auf dem Rütli ein Revolverschiessen. Nachdem die Armee im Jahre 1872 mit dem Ordonnanzrevolver Kaliber 10,4 ausgerüstet wurde, gab es die Möglichkeit, auch mit der Faustfeuerwaffe auf dem Rütli zu schiessen. Man schoss 12 Schüsse auf eine Distanz von 20 Meter. Eine ausserordentliche Generalversammlung der Rütlisektion Uri beschloss im Jahr 1912 nach lebhafter Diskussion, kein Pistolenschiessen mehr durchzuführen.
Als eigentliche Geburtsstunde des heute unter dem Namen «Historisches Pistolen-Rütlischiessen» bekannten Anlasses kann der 18. Oktober 1936 bezeichnet werden. Auf Wunsch zahlreicher Schützenfreunde ergriff der Pistolenklub Altdorf die Initiative, ein Freundschaftsschiessen auf dem Rütli durchzuführen.
Mit den gut 900 Teilnehmenden aus den fünf Stammsektionen und 93 Gastsektionen sind die Kapazitäten praktisch ausgeschöpft. Umso erfreulicher war es, dass heuer gleich zwei Sektionen aus dem Glarnerland vertreten waren.
Im Mittelfeld klassiert
Mit dem Vereinsdurchschnitt von 44,75 Punkten belegen die Stadtschützengesellschaft Glarus den 63. Platz. Knapp dahinter reihte sich der Pistolenclub Luchsingen (44,625 Pkt.). Einen Rang unter den besten 20 Sektionen zu erreichen, hätte einen Schnitt von 49,5 Punkten benötigt. Beide Mannschaften verpassten die erhoffte Limite klar.
Ständerat Filippo Lombardi ist Gastredner
An der farbenfrohen Schützengemeinde, die um 15.00 Uhr auf der Rütliwiese über die Bühne ging, wurden die Geheimnisse rund um die Schiessresultate gelüftet. Als Festredner amtete der Tessiner Ständerat Filippo Lombardi. Der ehemalige Präsident der Kleinen Kammer in Bern erntete für seine Festansprache tollen Szenenapplaus.
Einzelsieger und Gewinner der Bundesgabe wurde der Zürcher Polizist Paul Stutz mit 67 von möglich 75 Zählern. Den begehrten Rütlibecher, welcher nur einmal an jeden Schützen abgegeben wird, gewann Leo Monego, Glarus. Monego schoss mit 60 Punkten nur sieben Ringe weniger als der Schützenkönig. Mit Michael Unold, Schwanden (55 Pkt.) durfte mit Jahrgang 1991 ein ganz junges Talent diesen Pokal in Empfang nehmen.
Am Mittwoch vor Martini werden dann 1251 Schützen am traditionellen Rütlischiessen der Gewehrschützen erwartet.
Aus der Rangliste:
63. Rang Stadtschützengesellschaft Glarus:
1 60 Monego Leo, Glarus (60 Pkt.). Bechergewinner Möschler Christian, Netstal (56). Groner Joe, Pfäffikon (51). Fässler Daniel, Embrach (43). Fässler Marc, Näfels (42). Weber Max, Glarus (42). Fässler Stefan Glarus (33). Fenardi Remo, Mollis (31).
64. Rang Pistolenclub Luchsingen
Unold Michael, Schwanden (55 Pkt.). Bechergewinner Schmid Bernhard, Mitödi (51). Armati Mischa, Luchsingen (49). Kreuzer Hans, Mitlödi (42). Schuler Stefan, Rüti (42). Kundert Fridolin, Rüti 1 (41). Weber Simon, Glarus (41). Hunold Paul, Diesbach (36).
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