Nach 18 Jahren schliesst das Gaslädäli in Glarus

Am 21. Oktober schliesst das Gaslädäli an der Zollhausstrasse in Glarus für immer seine Pforten. Karin und Werni Jacober ziehen sich nach 18 Jahren „Gaslädäli“ in den wohlverdienten Ruhestand zurück.



Pforten zu: Nach 18 Jahren schliesst das Gaslädeli (Bild: rmartens)
Pforten zu: Nach 18 Jahren schliesst das Gaslädeli (Bild: rmartens)

Klein aber fein

Was im Jahre 1988 in einer winzigen Garage begann, soll nun im Herbst ein gewolltes Ende finden. Gemeinsam sitzen wir im kleinen Büro an der Zollhausstrasse und die sympathische Gründerin und Inhaberin Karin Jacober erklärt uns die wahren Gründe der Geschäftsaufgabe. “Das Gerücht, dass wir mit dem Gaslädäli Konkurs anmelden mussten, ist absolut falsch, “ erzählt Karin Jacober freundlich und setzt sich auf einen Bürostuhl. “Tatsache ist, dass wir infolge der bevorstehenden Pensionierung und auch der Gesundheit zuliebe, das Gaslädäli aufgeben werden. Ein weiterer Punkt ist, dass sich das Kaufverhalten in den letzten Jahren stark verändert hat. Insbesondere die diversen Grossverteiler in der Region haben uns das Leben auch nicht gerade einfach gemacht. Mehrmals diskutierten wir über einen möglichen Standortwechsel, aber ein so immenser Aufwand kurz vor der Pensionierung, wäre ein zu grosser Schritt gewesen. Deshalb haben wir uns schweren Herzens zu diesem Schritt entschieden und sind überzeugt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Wir freuen uns beide sehr auf einen neuen Lebensabschnitt. Nun können wir uns vermehrt an unserem Hobby, dem Campieren, und all den weiteren schönen Dinge im Leben erfreuen.“

Das Zepter noch fest in der Hand mit Glarogas

Nicht betroffen von der Schliessung ist die Glarogas GmbH. Die Firma wird weiterhin das enorme Sortiment (Gas, Camping, Freizeitartikel) in ihrem Internetshop (www.glarogas.ch) anbieten. Tochter Uschi Heller, Sales-Managerin der Glarogas GmbH, übernimmt hauptsächlich das operative Tagesgeschäft. Die Leitung wird aber weiterhin in den Händen ihrer Eltern bleiben. „Langweilig wird es uns sicher nicht so schnell“, meint Uschi Heller und lacht verschmitzt in die Runde. Insbesondere unsere Arbeit als gesamtschweizerischer Generalimporteur von „Paraflex“ wird uns weiterhin viel Arbeit bescheren.“

Ein Abschied mit Herzschmerz

Vermissen werden die Jacobers, insbesondere den Kontakt mit der langjährigen und liebgewonnenen Kundschaft aber auch den Kontakt mit den netten Lieferanten. „Unsere Kundschaft zog es aus allen Himmelsrichtungen zu uns, zum Beispiel aus den Kantonen: Aargau, Zürich, Appenzell und aus dem Kanton St. Gallen. Auch der familiäre „Touch“ und die gute Beratung sind und waren ein grosses Anziehungsmagnet,“ erklärt uns Karin Jacober stolz. Und gerade deshalb müssen die langjährigen Kunden nicht auf den gewohnten Service verzichten müssen. Werni Jacober wird weiterhin die kleineren Reparaturen und Montagearbeiten selbst übernehmen. Karin Jacober erklärt mit gedämpfter Stimme, „ der Rückblick auf die schönen Geschichten und die damit verbundenen kleinen Anekdoten, die in den vielen Jahren entstanden sind, bereiten uns schon ein wenig Herzschmerz. Wie oft haben wir mit unseren Kunden ein gemeinsames Gläschen getrunken, doch leider hat die heutige Kundschaft oftmals dazu keine Zeit mehr übrig.“

Eine „Ustrinkete“ am 21.Oktober

Für diejenigen die jetzt noch ein Schnäppchen machen wollen, bietet der Lagerverkauf von Mitte September bis 21.Oktober noch die letzte Gelegenheit. Der Totalausverkauf der gesamten Lagerware (ausser von Paraflex und Gase) wird bis zum 21. Oktober angeboten. Der letzte Tag vom Gaslädäli wird aber keinesfalls ein trister Anlass werden. Bei Grilladen und sonstigen Leckereien werden Freunde, Bekannte und Kunden zwischen 9 –17 Uhr die Gelegenheit haben den Abschied vom „ Gaslädäli „ mitzufeiern. Glarus24 wünscht der Familie Jacober in ihrem neuen Lebensabschnitt alles Gute!