Nebst Tradition auf Moderne setzen

Glarner Tüechli werden nach wie vor von A bis Z im

Glarnerland hergestellt. Die Firma F. Blumer + Cie. AG

vertreibt sie. Gleichzeitig verbindet sie Tradition und

Moderne und bietet sportliche Accessoires an.

 



Nebst Tradition auf Moderne setzen

Edwin Hauser zeigt das neueste Produkt aus dem Haus Blumer: Ein Seidentuch, bedruckt mit dem klassischen Paisley-Muster, mit den Palmetten, der bekannten Bordüre. Das Spezielle: Es ist aus Seiden-Georgette und weist eine Seitelänge von 70 cm auf. «Es entstand aus dem Jubiläum der Glarner Kantonalbank», erzählt er. Da hätten sie ähnliche Foulards in Auftrag gegeben und es sei der Wunsch entstanden, dass solche auch käuflich erworben werden können.

Die baumwollenen Glarner Tüechli aber (siehe Kasten) sind nach wie vor erhältlich: in vielen verschiedenen, attraktiven Dessins und Farben. Sogar die ursprünglichen «Zimmermanns Nastücher», die früheren Generationen für das Tabakschnupfen dienten, sind erhältlich. Und je länger, je grösser wird der Markt an textilfremden Produkten, welche sich auf das bekannte Glarner Dessin stützen. So gibt es Kacheli, Mugs, Bettwäsche, Tischtücher, ja sogar Sektgläser, auf denen zart Palmetten schimmern. «Da es sich beim Glarner Tüechli um einen Sympathieträger für das Glarnerland handelt, bin ich jeweils offen für neue Ideen», sagt der Geschäftsinhaber.

Multifunktionstuch als Renner

«Wir fühlen uns der Tradition verpflichtet, haben aber noch weitere Standbeine», schmunzelt Edwin Hauser, der zusammen mit seiner Tochter Susanne ein innovatives Team bildet. Der ganz grosse Renner sei die HAD-Kollektion. Die Abkürzung stehe für «headwear art design». Es handelt sich dabei um ein originelles bedrucktes Multifunktionstuch, das nahtlos aus einem Stück gefertigt ist. Beim Sport oder in der Freizeit lässt es sich vielseitig als Mütze, Schal, Piraten- oder Saharatuch tragen – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Edwin Hauser macht es vor; mit schnellen Griffen demonstriert er all die Möglichkeiten. Selbstredend ist unter den Hunderten von Dessins auch das Glarner-Tüechli-Motiv vorhanden. Zum ersten Mal habe er solch ein Tuch in Spanien gesehen; da habe es bereits gefunkt. Später sei er in Deutschland an einer Messe wieder darauf gestossen: Es kam eine Zusammenarbeit zustande. Heute beschäftige der deutsche Hersteller 80 Angestellte. Aus Schwanden stammen viele Dessins. Auch Firmen können ihre Wünsche anbringen und das Tuch als Werbeträger einsetzen.Bereits ab 30 Stück sind Privat Labels möglich.

Stets lieferfähig sein

«Man muss den richtigen Riecher haben», erzählt der Textiler, der auch schon mal eine Firma aufkauft,wenn Synergien zu erreichen sind. Etwa die Bafix, deren Produkte Hauser nun vertreibt – ein Basissortiment an Mützen, Kappen und Handschuhen. Oder Sealskinz Handschuhe und Socken, die wasserdicht und dennoch atmungsaktiv sind. Eine weitere Marke ist FUSE für funktionelle Sport- und Freizeitbekleidung: Edwin Hauser vertreibt die Produkte exklusiv in der Schweiz. Es sei wichtig, dass das Unternehmen, das neben dem Sportfachhandel auch SportXX und Athleticum beliefert, stets lieferfähig sei, führt Hauser aus.Das setzt allerdings entsprechende Lagerbestände voraus.

Susanne Hauser wird die Firma weiterführen, wenn sich ihr Vater zurückzieht. Sie bringt das nötige Rüstzeug mit, hat sämtliche Stationen durchlaufen und sich stets weitergebildet. Sie betreut ihre eigene Mützenkollektion und weiss bereits heute, was im nächsten Winter auf dem Markt sein wird. Vorderhand aber ist der Vater, obwohl schon im Pensionsalter, noch tatkräftig im Geschäft.

Irène Hunold Straub, Pressebeauftragte der Glarner Handelskammer