Neue Rahmenbedingungen für die Erdgas Linth AG

An der gutbesuchten 12. Generalversammlung der Erdgas Linth AG im Schützenhaus in Glarus wurde Robert Franzi aus Schänis als neuer Verwaltungsrat gewählt und es wurde über die Zukunft der Firma informiert. Veränderte Rahmenbedingungen verlangen eine neue Lösung für die weitere Zukunft.



(v.l.n.r.) Präsident Franz Landolt
(v.l.n.r.) Präsident Franz Landolt

Wie gewohnt wurden die statutarischen Geschäfte diskussionslos verabschiedet. Im vergangenen Jahr setzte die ELAG insgesamt 103 Gigawattstunden Erdgas ab, was einem kleinen Rückgang gegenüber dem vergangenen Geschäftsjahr von 17 Gigawattstunden entsprach. Präsident Franz Landolt erklärte weiter: „durch die Umstellung der Firma F. & C. Jenny auf Erdgas hat erfreulicherweise die Gemeinde Niederurnen grosse Fortschritte gemacht“.

Ein neuer Verwaltungsrat gewählt

Die Jahresrechnung schliesst mit einem kleinen Gewinn von rund 1.735 Franken ab und die Versammlung zeigte sich stillschweigend damit einverstanden, den Bilanzgewinn von rund 2700 Franken auf die neue Rechnung vorzutragen.

Der Verwaltungsrat mit Präsident Franz Landolt und den Mitgliedern Regierungsrat Röbi Marti, Ernst Uhler, Bruno Gallati, Leo Friedrich und Heinz Rast wurden in Rekordzeit für eine weitere Amtsdauer bestätigt. Für den zurückgetretenen David Reifler wurde Robert Franzi aus Schänis von den Anwesenden neu in den Verwaltungsrat gewählt. Als Revisionsstelle wurde die Umberg Treuhand AG aus Glarus für ein weiteres Jahr bestätigt.

Konkurrenzfähige Lieferung als Ziel

Eine kostengünstige und konkurrenzfähige Lieferung des Erdgases, sei nach wie vor das Ziel der Erdgas Linth AG (ELAG), erklärte Marcel Schärer. Er ist von der ELAG als Berater in finanziellen Angelegenheiten beauftragt worden, unter veränderten Rahmenbedingungen in die Zukunft des Unternehmens zu blicken. Hier wäre, so Schärer, eine zu prüfende Option zusammen mit der Erdgas Obersee AG (EOAG) und der Erdgas Höfe AG (EGH) eine gemeinsame Transportleitungs AG zu gründen. Dabei könnte sich ELAG mit 50 Prozent Eigenkapital und einem Darlehen von 50 Prozent an der neuen AG beteiligen.

Veränderten Märkten anpassen

«Die Märkte verändern sich heute ständig und wir müssen zwangsweise grösser werden», erklärte Präsident Franz Landolt ergänzend zu den Ausführungen des Finanzexperten. Ein Zusammenspannen mit der EOAG und der EGH könnten pro Jahr Einsparungen von rund 180‘000 Franken bedeuten, wodurch der Gaspreis um 0,2 Rappen auf 0,3 Rappen pro kWh gesenkt werden könnte. Ein tieferer Gaspreis sei vor allem für Industriebetriebe interessant. So habe auch die Kalkfabrik Netstal Interesse bekundet, ihre Produktion von Heizöl schwer auf Erdgas umzustellen. Dazu äusserte sich an diesem Abend Heinz Marti von der Kalkfabrik persönlich. Er betonte aber ausdrücklich, dass für eine Umstellung der Preis stimmen müsse. „Die Kalkfabrik rechnet mit einem Jahresverbrauch von rund 72 Gigawattstunden“ erklärte Marti weiter. Die Idee und das Projekt werde weiterverfolgt, hänge aber wie betont weitgehend vom Preis des Gases ab. Diese Bedarfsmenge wären Dreiviertel des jetzigen Gasabsatzes der Erdgas Linth AG! «Wir wollen zu einem möglichen Zusammengehen mit EOAG und EGH noch eine Zweitmeinung hereinholen», fuhr Landolt im Anschluss an die Ausführungen von Marti fort. Dann werde der Verwaltungsrat im März substantiell entscheiden. Bei einem Ja für die Gründung einer Transportleit