Neujahrsempfang in Biebrich

Wie alle Jahre lud die Arbeitsgemeinschaft der Biebricher Vereine und Verbände am zweiten Sonntag im neuen Jahr zum Neujahresempfang ins Schloss Biebrich. Mit dabei war auch eine grosse Delegation aus Glarus, angeführt vom Gemeindepräsidenten Christian Marti. Für die Gäste aus der Partnerstadt Glarus wurde am vergangenen Wochenende auch ein umfangreiches Rahmenprogramm organisiert.



Wiesbaden) Die Alphornbläser Tödifirn beim Auftritt im Biebricher Schloss. (Bild: Thomas Vögeli)
Wiesbaden) Die Alphornbläser Tödifirn beim Auftritt im Biebricher Schloss. (Bild: Thomas Vögeli)

Dabei wurden die Beziehungen der beiden Partnerstädte gefestigt, die bestehenden Freundschaften vertieft, neue Freundschaften geschlossen und Pläne zur Förderung der Partnerschaft geschmiedet.

Der Höhepunkt der viertägigen Reise an die Rheinstadt Wiesbaden-Biebrich bildete der 30. Neujahrsempfang der Arbeitsgemeinschaft der Biebricher Vereine und Verbände in der Rotunde des Schlosses Biebrich. Das Schloss der Fürsten und Herzöge von Nassau bietet immer wieder eine ehrwürdige Kulisse für Anlässe aller Art, von Hochzeiten bis zu Staatsempfängen.

Der Hauptinhalt der rund zweistündigen Veranstaltung bildeten die Reden und Grussbotschaften der vielen anwesenden politischen Vertretern und die Ehrungen von Personen, die sich für den Stadtteil Biebrich eingesetzt und damit grosse Verdienste erworben haben. Dabei wird, als höchste Auszeichnung, der Biebricher Ehrenteller verliehen. Zu diesen Ehrentellerträgern, die am Samstag speziell zu einem Ehrenteller-Treffen eingeladen waren, gehören auch die ehemaligen Gemeindepräsidenten/Gemeindepräsidentin von Glarus, Heinrich Aebli, Mathias Jenny und Andrea Trümpy. Damit waren, als Novum, erstmals vier Gemeindepräsidenten der Partnerstadt Glarus am Neujahrsempfang anwesend. Umrahmt wurde der ganze Anlass durch Auftritte der Singgemeinschaft aus dem 125-jährigen Kalle'schen Gesangsverein und dem MGV 1841 Rheingold und der Alphornbläser Tödifirn aus Glarus. Gemeindepräsident Christian Marti überbrachte die Grussbotschaft der Partnerstadt Glarus. In seiner humorvollen Rede verwies er auf die grossen Herausforderungen der beiden Nationen um den Fluglärm- und Steuerstreit. Weiter zeigte er sich erfreut über die Entwicklung der Partnerschaft zwischen Wiesbaden-Biebrich und Glarus. Dabei erwähnte er unter anderem den Kontakt der Jugend und dabei speziell das Sommerlager auf dem Sackberg in Glarus und der bevorstehende Besuch einer Gruppe von Glarner Lehrpersonen in Wiesbaden-Biebrich. Nicht unerwähnt bleiben durfte der Hinweis, dass die Fahnen von Biebrich und Glarus am Rheinufer synchron nebeneinander wehen.

Das umfangreiche Rahmenprogramm stiess bei der Glarner Delegation auf reges Interesse. Schon beim Empfang am Freitag verwies der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Günter Nörpel, auf die ursprüngliche Verbindung des Kalle’schen Gesangsvereins, mit dem Männerchor Glarus und der urkundlichen Entstehung der Städtefreundschaft vor 22 Jahren. Der Männerchor Glarus wird in diesem Jahr anlässlich des 125-Jahr-Jubiläums des Kalle’schen Gesangvereins eine Reise nach Biebrich unternehmen.

Dass die Gegend um Mainz eine Fasnachtshochburg ist, konnten die Glarner an der Fasnachtssitzung des CCW (Carneval-Club Wiesbaden 1954 e.V.) erleben. In einem vierstündigen Programm wurde Unterhaltung vom Besten geboten. Gesang- und Tanzvorführungen und die bestbekannten Büttenreden lösten sich nonstop ab.

Die Besichtigung des über 100-jährigen Familienunternehmens Huhle Stahlbau-Metallbau zeigte, dass es auch in der heutigen Zeit noch möglich ist, von der Planung über die Herstellung bis zur Montage alles aus einer Hand anzubieten. Diese Vorzeigefirma zeichnet sich auch aus durch grosses Engagement in der Ausbildung der Lehrlinge, dem Einsatz modernster Technik, der Schonung der Umwelt und der Senkung des Energieverbrauches. Das Anliegen des Firmeninhabers, einen Austausch der Lehrlinge mit Glarus, stiess bei der Glarner Delegation auf offene Ohren.

Wenn die Glarner in der grossen Stadt sind, darf auch ein Besuch im hessischen Stadttheater in Wiesbaden nicht fehlen. Dass ein Märchen, wie Hänsel und Gretel, auch als Oper aufgeführt werden kann, war eine Erweiterung der kulturellen Kenntnisse. Ebenfalls durfte ein Besuch in der Sektkellerei Henkel nicht fehlen. In Wiesbaden werden jährlich über 90 Millionen Flaschen Sekt abgefüllt. Dass dazu die modernsten Abfüllanlagen notwendig sind, verwundert kaum.

Einmal mehr konnte an diesem verlängerten Wochenende die Städtepartnerschaft ausgiebig gepflegt und gefestigt werden. Die über Jahre gewachsenen Freundschaften wurden intensiviert und neue geschlossen. Alle Beteiligten waren sich einig, dass man sich baldmöglichst wieder sieht. Eine erste Gelegenheit dazu bietet ja die kommende Fasnachtszeit.