Synode wählte Markus Ramseier als Quästor

Markus Ramseier heisst der neue Quästor der Evangelisch-Reformierten Landeskirche des Kantons Glarus. Er wurde an der Synode vom Donnerstagvormittag aus einem Zweiervorschlag in den kantonalen Kirchenrat gewählt



Gratulation zur Wahl: Der neue Quästor Markus Ramseier (links) wird von Synodepräsident Christian Marti beglückwünscht. (Bild Madeleine Kuhn-Baer)
Gratulation zur Wahl: Der neue Quästor Markus Ramseier (links) wird von Synodepräsident Christian Marti beglückwünscht. (Bild Madeleine Kuhn-Baer)

Für die Nachfolge von Quästor Jakob Etter, der auf die Frühlings-Synode 2007 zurückgetreten war, stellten sich gleich zwei Kandidaten zur Verfügung. Das reformierte Kirchenparlament entschied sich in geheimer Wahl für den Gemeindeverwalter von Luchsingen, den 43-jährigen Markus Ramseier. Er hatte von 2001 bis 2005 auch als Verwalter der reformierten Kirchgemeinde geamtet.

«Strichlein machen?»


Diskutiert wurde über die Erhebung von Grundlagen in den Kirchgemeinden über die Teilnahme an kirchlichen Veranstaltungen, insbesondere an Gottesdiensten, im Jahr 2008. Es gehe um einen «nüchternen Blick auf die tatsächliche Situation», um die Diskussion über die Zukunft der reformierten Glarner Kirche weiterführen zu können, sagte Kirchenratspräsident Alfred Meier. «Unsere Pfarrer sind nicht dazu da, Strichlein zu machen», meine eine Synodalin und stellte den Antrag auf Nichteintreten. Sie drang damit nicht durch. Auch der Antrag auf Ablehnung fand keine Mehrheit. Gutgeheissen wurde eine modifizierte Form des Begehrens, wonach die Kirchgemeinden die Daten auswerten und nicht der kantonale Kirchenrat. Damit solle die Diskussion in den Kirchgemeinden angestossen werden, sagte die Antragstellerin.

Zudem überwies die Synode eine Motion, die verlangt, den wöchentlichen Sonntagsgottesdienst zu überdenken. Der kantonale Kirchenrat wird der Frühlings-Synode 2008 einen entsprechenden Antrag stellen.

Finanzielle Geschäfte


Diskussionslos bewilligt wurde ein Beitrag von maximal 15'200 Franken aus dem Baufonds an die Sanierungsarbeiten bei der Dorfkirche Braunwald.

Ohne Änderungen passierte auch das Budget 2008, das mit einem Vorschlag von 2200 Franken rechnet. Es sieht in der Laufenden Rechnung Ausgaben von 469'700 Franken und im Finanzausgleich von 782'300 Franken sowie einen Ertrag von 1'254'200 Franken vor. Der Steuerfuss blieb unverändert auf 1,75 Prozent (1 Prozent Finanzausgleich, 0,75 Prozent Laufende Rechnung).

Blick in die Zukunft


Am Schluss der Beratungen fand eine Aussprache zum Thema «Drei politische Gemeinden – künftige Kirchenstrukturen» statt. Daniel Sprüngli, Präsident der fusionierten Kirchgemeinde Grosstal, und Urs Spälti, Präsident des Kirchenkreises Mollis-Näfels-Kerenzen, berichteten zunächst von den Erfahrungen mit den zwei unterschiedlichen Modellen. Alfred Meier blickte auf drei Gesprächsrunden der örtlichen Kirchenräte zurück und betonte, dass Veränderungen von der Basis her kommen müssten: «In der Kirchgemeinde muss beginnen und leben, was leuchten soll in der Landeskirche.» Er plädierte angesichts begrenzter Ressourcen für mehr regionale und kantonale Projekte.

Bei der anschliessenden Diskussion ging es um eine Auslegeordnung. Dabei wurde unter anderem betont, dass die Reformierte Landeskirche nicht nur über Strukturen, sondern vermehrt auch über Inhalte reden müsse. «Was heisst es, das Evangelium zu verkünden? Jesus hat etwas in Bewegung gesetzt, keine Organisation gegründet», sagte ein Pfarrer. Am Anfang der Kirche seien ganz persönliche Begegnungen gestanden. Wenn Reformen angestrebt würden, müsse man weiter in diese Richtung arbeiten, doppelte ein anderer Synodaler nach.

Die Synode wurde eröffnet mit einem Gottesdienst in der Stadtkirche Glarus, gestaltet von Pfarrerin Renate Bosshard-Nepustil aus Niederurnen. Den Beratungen im Rathaus unter Leitung von Christian Marti wohnten auch die Regierungsratsmitglieder Jakob Kamm (Vizepräsident der Synode), Pankraz Freitag und Marianne Dürst bei.