Über 700 Neumitglieder rechtfertigen das Vetrauen

Der Aufmarsch der Genossenschafter an der 80. Generalversammlung der Raiffeisen Glarnerland in der linth-arena sgu war auch in diesem Jahr wieder beeindruckend. Verwaltungsratspräsident Hansueli Leisinger konnte am vergangenen Freitag über 1.000 Teilnehmer begrüssen. Neben den üblichen Geschäften wurde an diesem Abend mit Carmen Pabst eine zweite Frau in den Verwaltungsrat gewählt.



Verantwortlicher der Bankleitung schauen auf ein erfolgreiches Jahr zurück. (Bild: ehuber) Martin Beglinger während seinem interessanten Referat (Bild: ehuber Urs Bertschinger tritt aus dem Verwaltungsrat der Raiffeisenbank Glarnerland zurück (Bild: ehuber)
Verantwortlicher der Bankleitung schauen auf ein erfolgreiches Jahr zurück. (Bild: ehuber) Martin Beglinger während seinem interessanten Referat (Bild: ehuber Urs Bertschinger tritt aus dem Verwaltungsrat der Raiffeisenbank Glarnerland zurück (Bild: ehuber)

In seinem Jahresbericht schlug Verwaltungsratpräsident Hansueli Leisinger einige kritische Töne an und vertrat die Meinung, dass mit einer wirtschaftlichen Stagnation - möglicherweise sogar mit einer Abkühlung - zu rechnen sei. Nach seiner Ansicht ist der Staat auch zu früh eingeschritten. „Vielleicht müssen die mächtigen G20-Staaten nicht nur ein neues Finanzsystem schaffen. Ökologie und Ökonomie wie auch Mensch und ArtikelWirtschaft müssen in ein besseres globales Gleichgewicht gebracht werden.“ Weiter betonte er aber, dass es bei der Raiffeisen keine Krise gibt.

Die Bank hat als Marke gewonnen

Wie Leisinger weiter ausführte, sind die Auswirkungen der Finanzkrise auch für die Raiffeisen und ihre Kundinnen und Kunden spürbar. So haben die Turbulenzen an den Finanzmärkten mit dramatischen Kursrückgängen ihre Spuren in manchem Wertschriftendepot hinterlassen. Die Raiffeisen Glarnerland hat, dank ihrem auf grösstmögliche Sicherheit ausgerichteten Geschäftsmodell, als Marke gewonnen. Die Bank konnte das grösste je verzeichnete Wachstum verbuchen. Haben doch die Bilanzsumme und die Kundengelder um jeweils 15 Prozent zugenommen. Im vergangenen Jahr konnten 771 Neumitglieder aufgenommen werden. Somit ist bereits jeder siebte Kantonseinwohner Mitglied der genossenschaftlich organisierten Bank.

Wir machen den Weg frei

Anschliessend orientierte Stefan Hirt, Vorsitzender der Bankleitung, über das gute Resultat des vergangenen Jahres. Vor allem wies er darauf hin, dass die Kundengelder um über 40 Mio Franken auf rund 294 Mio Franken gestiegen sind, was einer Zunahme von gegen 16 Prozent entspricht. „Dies ist meiner Ansicht nach die Zahl, welche am eindrücklichsten das Vertrauen wiederspiegelt, welches unsere Kunden in die Raiffeisenbank Glarnerland haben“, erläutert Hirt weiter. "Nun gilt es", so Hirt weiter, "das Vertrauen zu rechtfertigen." In den nächsten Tagen werden rund 2/3 aller Genossenschafter einen Fragebogen erhalten um dann mit ihren Antworten aktiv bei der Entwicklung und Gestaltung der Bank mitzuhelfen. Dies nach dem Motto „Wir machen den Weg frei“.




Neuer Standort in Näfels



Ein wichtiges Geheimnis durfte Hansueli Leisinger an diesem Abend ebenfalls lüften. Bereits seit über einem Jahr war die Rede von einer neuen Niederlassung der Bank in Näfels. Nur der Standort wurde nicht bekanntgegeben oder war zu jenem Zeitpunkt noch nicht festgelegt. „Wenn keine gravierenden Hindernisse auftauchen, werden wir in den nächsten Monaten im Dorf (Wydenhof), an bester und aussichtsreicher Geschäftslage einen Bankneubau realisieren“. Wie Leisinger weiter ausführte läuft zurzeit ein Studienwettbewerb für den Überbauungsplan, welcher Ende April abgeschlossen wird.


Zweite Frau im Verwaltungsrat


Nach vier Jahren im Verwaltungsrat der Raiffeisen Glarnerland hat Urs Bertschinger auf diese GV hin seinen Rücktritt erklärt. Ausschlaggebend dafür ist die Verlegung seines beruflichen und privaten Lebensmittelpunkts ins Werdenbergische. Als Nachfolgerin wurde Carmen Pabst neu in den Verwaltungsrat gewählt. Sie verfügt über das nötige Rüstzeug und über ein Studium in der Rechtswissenschaft. Gegenwärtig ist sie als stellvertretende Gerichtsschreiberin beim Kantonsgericht des Kantons Glarus tätig. Der Präsident wie auch die übrigen VR-Mitglieder wurden wiedergewählt.

Gute Berufslehre – gute Perspektiven



Gespannt war man im Anschluss an die wie gewohnt speditiv geführt Versammlung auf das Kurzreferat von Martin Beglinger. Dabei sprach Beglinger vor allem über die Bildung und die Ausbildung der heutigen, aber auch der zukünftigen Generation. Wie er zu Beginn ausführte, könne man sagen, dass die Hauptverantwortlichen der momentanen, gewaltigen Krise alle über eine ausgezeichnete Ausbildung verfügen. Sie sind Doktoren oder gar Professoren und hatten vermutlich bereits in der Primarschule die besten Noten. „Aber auch die beste Ausbildung hat sie offensichtlich nicht davor bewahrt, dass alle die gleichen Fehler gemacht haben.“ Beglinger leitete anschliessend zu seinem eigentlichen Thema über: die Schule. Er sei skeptisch, wenn man so tut, als sei alles andere nichts Wert ausser einem Universitäts-Abschluss. Im Gegenteil, Dank einer guten, soliden Lehre finden viele junge Leute den Weg ins Berufsleben und eine passende Arbeitsstelle. „Wie schon angedeutet, bin ich der Meinung, dass gerade eine gute Berufslehre in diesen unsicheren Krisenzeiten vergleichsweise gute Perspektiven bietet.“

Nach diesem äusserst interessanten Referat wurde das umfangreiche Buffet eröffnet, welches die Crew der linth-arena sgu mit viel Liebe zum Detail hervorgezaubert hatte.