Unser Boden ist rar – die Ansprüche sehr vielseitig

An der 76. Tagung der Glarner Bäuerinnen und Landfrauenvereinigung sprach Regierungsrätin Marianne Lienhard über die Verfügbarkeit, aber auch über die Ansprüche der Industrie, dem Wohnungsbau und der Landwirtschaft eines immer grösseren Druckes auf unseren Boden.



Unser Boden ist rar – die Ansprüche sehr vielseitig

Präsidentin Gaby Krieg konnte in ihrem Jahresbericht auch ein Jahr nach dem 75-Jahr-Jubiläum über viele Aktivitäten der Landrauen und Bäuerinnen berichten. So war der Stand an der Landsgemeinde oder die Präsenz an der Glarner Messe sicher ein toller Erfolg, der bei den Besuchern jeweils auf grosses Interesse stiess. «Bei diesen Anlässen, und mit unseren eigenen Produkten, können wir uns der breiten Öffentlichkeit am besten und nachhaltig präsentieren.»Als Präsidentin habe sie im vergangenen Jahr an vielen Sitzungen und Besprechungen teilgenommen und dabei auch viel Neues und Wichtiges erfahren.

Jahresrechnung und Jahresprogramm


Auch die Rechnung 2014 schloss mit einem Vorschlag von rund 2400 Franken positiv ab. Kassierin Nadia Disch erläuterte die grösseren Eingaben wie auch Ausgaben und wies dabei darauf hin, dass auch im vergangenen Jahr aus dem Hilfsfonds zwei Fälle berücksichtigt werden konnten. «Mit einem bescheidenen Beitrag können wir den Hilfesuchenden in ihrer jeweiligen Notsituation hilfreich unter die Arme greifen.» Das wiederum sehr vielseitige Jahresprogramm hat dabei sicher einen interessanten Höhepunkt. «Unser diesjähriger Frühlingsausflug führt uns am 15. April zu der Familie Zgraggen in Erstfelden.». Wie Vizepräsidentin Ramona Zweifel ausführte, habe der Bauer beide Arme bei einem Unfall verloren und führe aber den Bauernhof nach wie vor umsichtig und erfolgreich. Weitere wichtige Daten seien die Viehschau vom 10. Oktober in Glarus und der Tag der Bäuerinnen am 15. Oktober an der OLMA. Nicht zu vergessen die Herbstmesse in der lintharena sgu vom 28. Oktober bis 1. November.

Die Verfügbarkeit abwägen


Regierungsrätin Marianne Lienhard überbrachte die Grüsse der Regierung und betonte dabei, dass sich nach knapp einem Jahr in ihrer Amtstätigkeit einiges bewegt habe. «Der Anteil der Landwirtschaft bereichert die Vielfalt in meinem Departement und der Kontakt zum Bauerstand macht mir Freude und bringt Abwechslung in meinen Alltag als Regierungsrätin.» In ihrem kurzen Rückblick nahm sie kurz Bezug auf die verschiedenen Entscheidungen, welche im Landrat beschlossen wurden. «Insbesondere in unserem engen Tal ist der Druck auf den Boden stark spürbar. Unser Boden ist rar und die Ansprüche sind sehr vielseitig.» Hier gelte es von der Regierung abzuwägen, wo welche Nutzung an der volkswirtschaftlichen Entwicklung am besten diene. Sie sprach auch über die Marke «Glarnerland», welche immer mehr an Bedeutung gewinne. «Seien Sie innovativ und engagieren Sie sich; wichtig bei Glarner Produkten ist, dass die gesamte Wertschöpfung im Glarnerland bleibt.» Ganz speziell wisse sie auch zu schätzen, dass es immer wieder Bäuerinnen sind, welche in ihrem Betrieb die treibende Kraft sind, und sich an Neues heranwagen. «Ich fordere Sie dazu wirklich auf, weiterhin Mut für solche Entscheide zu haben, damit wir unsere Landwirtschaft gut in die Zukunft führen können.»

Swiss Tavolata


Die Grüsse des Schweizerischen Bäuerinnen und Landfrauenverbundes (SBLV) überbrachte Migga Falett, Mitglied des Vorstandes. Sie referierte in erster Linie über das laufende Projekt «Swiss Tavolata».«Der Zweck ist, einheimische und regionale Produkte zu verkaufen.» Es bestehe in diesem Zusammenhang auch eine Zusammenarbeit mit «Swiss-Tourismus». «Das Projekt sieht vor, dass Bäuerinnen die Möglichkeiten haben, ein Zusatzeinkommen zu generieren.» Anhand eines Beispiels zeigte sie auf, wie das in der Praxis funktionieren könne. Noch habe sich bis heute keine Bäuerin aus dem Glarnerland gemeldet, aber was nicht sei, könne ja noch werden.

Auch dieses Jahr führte die Präsidentin Gaby Krieg ruhig und bedacht durch die Tagung. Sie ist in erster Linie eine Bäuerin mit Herz und Seele. Sie ist aber auch eine engagierte Präsidentin, welche auf feine und stets hilfsbereite Vorstandskolleginnen zählen kann. Der Schlussapplaus war daher mehr als nur verdient.