Manchmal, so ein Anwesender, brauche es ein bisschen Zeit und Geduld, aber geholfen habe Antonius jedes Mal. Was aber wichtig sei, so eine andere Zuhörerin, der versprochene Geldbetrag müsse immer bezahlt werden. Von verschiedensten Wundern wurde am Abend des Antoniustages in der Klosterkirche Näfels erzählt. Sei es ein verlorenes Hörgerät, das plötzlich vor den Füssen wieder aufblinkte, sei es ein verlorener Ehering, der im Kühlschrank gefunden wurde oder auch ein Autoschlüssel; St. Antonius hat alle Suchenden zum Fundort geführt. Auch reformierte Pfarrherren vertrauen auf die Hilfe des Heiligen, so Pfarrer Kohler, der von seinem Kollegen erzählte, der dank Antonius sein teures Natel wiederfand.
Geboren wurde der Heilige Antonius in Lisabon unter dem Namen Fernando Martim de Bulhões e Taveira Azevedo als Sohn einer begüterten Adelsfamilie. In kurzen Worten beantwortete Bruder Gottfried Egger die Fragen von Fridolin Hauser zum Leben des Glaubensbruders. Durch verschiedenste Umstände kam der Heilige 1221 nach Assisi und wurde dort als begnadeter Redner mit immensem Bibelwissen entdeckt und eingesetzt.
Auch im Kloster Näfels sind mehrere Darstellungen des Heiligen aus Padua zu finden. Die augenfälligste Ausführung ist wohl das rechte Altarbild in der Klosterkirche, gemalt um 1676–1679 von Johann Michael Hunger aus Rapperswil. Zum Abschluss des interessanten Anlasses erklärte Bruder Fidelis Schorer den zahlreichen Anwesenden die Feinheiten und die Lesbarkeit dieses Gemäldes.
«Verlorene Sachen kommen wieder …»
So heisst es im Hymnus Si quaeris miracula («Wenn du Wunderzeichen suchst ...») zu Ehren des Heiligen Antonius von Padua. Und als solcher Wunderhelfer ist der Heilige tief im Volksglauben verwurzelt.