Bald laufen sie wieder!

Am 3. September 2006 findet der traditionelle Glarner Grenz-Lauf zum insgesamt 32. Mal statt. Auch in diesem Jahr werden wieder hunderte Läufer versuchen, so schnell wie möglich auf dem Urnerboden beim berühmten Grenzstein anzukommen.



Bald rennen sie durch den Kanton: Die Läufer machen sich auch dieses Jahr auf den Weg auf den Klausen (Bild: zvg)
Bald rennen sie durch den Kanton: Die Läufer machen sich auch dieses Jahr auf den Weg auf den Klausen (Bild: zvg)

Seit ein bisschen mehr als 30 Jahren findet jedes Jahr im September das grösste Laufereignis des Kantons Glarus statt. Von Glarus führt die Strecke über Schwanden, Luchsigen und Linthal hinauf auf den Urnerboden. Das Ziel ist wie immer der sagenumwobene Grenzstein, der die Grenze zwischen dem Kanton Glarus und dem Kanton Uri markiert.

Der erster Lauf – Ein Kampf zwischen Glarus und Uri

Der Glarner Grenzlauf hat, im Vergleich zu anderen Laufveranstaltungen, einen wirklich sagenhaften Hintergrund. In einer Sage wird über den Wettlauf auf den Klausenpass berichtet. Seit langer Zeit stritten sich Glarus und Uri um die Grenze zwischen den beiden Kantonen und vor allem um die fruchtbaren Böden, die heute als Urnerboden bekannt sind. Um den Grenzverlauf ein für alle Mal zu klären, einigte man sich darauf ein Wettrennen abzuhalten. Je ein Läufer sollte sich beim ersten Hahnschrei auf den Weg machen und an der Stelle, an der sich die Läufer treffen, wird die Grenze gezogen. Da der Glarner Hahn zu viel zu fressen bekam und deshalb viel später krähte als der Urner Hahn, startete der Glarner Läufer mit einer beträchtlichen Verspätung. Als er den Urner weit unter der Passhöhe auf den Glarner Läufer traf, bat der Urner an, dem einen Teil des Weidelandes abzutreten, unter der Bedingung, dass die Grenze soweit verschoben wird, wie der Glarner den Urner tragen kann. Bis zum heutigen Grenzbach mit Grenzstein konnte der Glarner den Urner in tragen, wo der Glarner tot zu Boden sank.

Zu zweit macht's mehr Spass

Auch im Andenken an die Geschichte ist der moderne Glarner Grenzlauf als Partnerlauf konzipiert. Dabei müssen sich die modernen Läufer zum Glück nicht mehr gegenseitig tragen, sondern sie teilen sich den Weg bis auf den Urnerboden. Der erste Läufer startet das Rennen als sogenannter Talläufer in Glarus und übergibt nach 17,5 km in Linthal an den Bergläufer. Dieser hat zwar nur 9,7 km dafür aber 657 Höhenmeter zu absolvieren, bis er, wie der sagenhafte Glarner, am Grenzbach ankommt. Natürlich besteht auch die Möglichkeit die gesamte Strecke alleine zu bestreiten oder auch erst in Schwanden oder in Luchsigen die Strecke unter die Füsse zu nehmen.

Nicht nur diese Aufteilung und der sagenhafte Hintergrund machen die Faszination und die Einmaligkeit des Glarner Grenzlaufes aus. Auch die natürliche und eindrückliche Landschaft und die zusätzlichen Attraktionen sorgen dafür, dass die Veranstaltung sowohl bei den Läufern aber auch bei den Zuschauern noch lange positiv in Erinnerung bleibt.