Beat Clopath siegt im rein bündnerischen Schlussgang

Beat Clopath setzte sich im dritten Schlussgang in der heurigen Saison erstmals durch. Er bezwang dabei am eigenen Kantonalen Edi Philipp mittels Kurz. Von den zwölf angetretenen Eidgenossen ging ein Drittel leer aus. Die Glarner blieben im Soll.



19-jährig aus Mollis. (Bilder: jheer) Kranzgewinner Florian Beglinger (rechts) im Duell mit Bruno Manser. Der Berner Eidgenosse Willi Graber im Gespräch mit dem Glarner Schwingerfan Ruedi Wirth (macht im Jahr 30 Festbesuche). Daniel Luchsinger hebt NOS-Kranzer Tobias Riget in die Lüfte. Einen Supergang lieferten sich Martin Glaus und Peter Horner (oben)
19-jährig aus Mollis. (Bilder: jheer) Kranzgewinner Florian Beglinger (rechts) im Duell mit Bruno Manser. Der Berner Eidgenosse Willi Graber im Gespräch mit dem Glarner Schwingerfan Ruedi Wirth (macht im Jahr 30 Festbesuche). Daniel Luchsinger hebt NOS-Kranzer Tobias Riget in die Lüfte. Einen Supergang lieferten sich Martin Glaus und Peter Horner (oben)

Trotz der starken Gegnerschaft setzten sich die Bündner Schwinger beim Heimspiel im ganztags trockenen Kantonshauptort durch. Zwar musste Beat Cloptah im Anschwingen dem Berner Gast Andreas Krebs ein Unentschieden zugestehen. Mit vier Batzen über Hansruedi Knöpfel, Bruno Graber, Remo Büchler und Reto Holdener den er mittels sehenswertem Übersprung förmlich ins Sägemehl donnerte, übernahm er nach fünf Gängen wieder die Spitze, einen Viertelpunkt vor Edi Philipp. Der Untervazer gewann die ersten drei Duelle gegen Beni Notz, Michael Rhyner sowie Ruedi Luchsinger, ehe er im einen packenden Duell mit Urs Abderhalden erstmals Punkte liegen liess. Die Schlussgangqualifikation stellte Philipp gegen den Toggenburger Ueli Roth mittels Hüfter fest. Im lebhaften letzten Gang des Tages setzte sich Clopath nach exakt drei Minuten mittels Kurz durch, womit er sich im dritten Endkampf dieser Saison an einem Kantonalen erstmals als Sieger feiern lassen durfte.

Toggenburger gemeinsam auf dem Ehrenplatz

Edi Philipp sackte noch auf Rang drei zurück, hinter den beiden Toggenburger Urban Götte, und Urs Abderhalden. Beide Wattwiler Klubkameraden gehörten zu den Attraktionen in Chur. Götte musste nach einen Unentschieden mit Emil Signer im fünften Gang in einem Abnützungskampf auch noch dem Appenzeller Miachel Bless ein zweites Mal die Hand als gleich stark reichen. Der letzte noch aktive der Gebrüder Abderhalden, Urs, stellte im zweiten Gang gegen den Thurgauer Stefan Burkhalter und band im vierten Gang den führenden Edi Philipp zurück. Ein dritter St. Galler, Martin Glaus, schwang ebenfalls stark, musste aber um eine mögliche Endkampfteilnahme dem Appenzeller Emil Signer ein Unentschieden zugestehen.

Eidgenossen schnitten unterschiedlich ab

Mit zwölf angetretenen Eidgenossen war das Bündner Kantonalfest sehr stark besetzt, ein Drittel von ihnen ging jedoch am Abend bei 25 abgegebenen Kränzen, leer aus. Stefan Burkhalter stellte im Anschwingen beide Gänge, ehe noch vier Erfolge kamen. Sein Kantonskamerad Benj Notz drehte nach verhaltenem Morgen am Nachmittag mit drei Geputzten auf. Der Appenzeller Michael Bless musste zuerst gegen Andi Büsser stellen, und im fünften Gang auch noch gegen Urban Götte. Der Berner Gast Willi Graber schaffte es nach einer Auftaktniederlage gegen Martin Glaus und zwei Gestellten, noch auf Rang sechs. Weniger gut erging es seinem Teamkamerad Andreas Krebs, der nach der Niederlage im fünften Gang gegen Roland Krähenbühl nicht mehr um den Kranz schwang. NOS-Finalist Andi Büsser musste gleich viermal stellen, und Mike Peng wartet auch noch nach dem eigenen Kantonalen weiterhin auf seinen ersten Schwinger-Kranz, seit dem Eidgenössischen in Frauenfeld. Bruno Fäh schliesslich erschien nach drei gestellten Gängen in Serie in der zweiten Tageshälfte nicht mehr. In der Kranzstatistik teilen sich die Bündner und die St. Galler den Sieg mit je siebenmal Eichenlaub, gefolgt von Appenzell (vier), Thurgau und Glarus (je drei), sowie den Berner Gästen mit einem Kranz.

Glarner im Soll

Mit drei Kränzen bei einer derart starken Beteiligung erfüllten die Glarner die Erwartungen, heraus sticht der erste Schwinger-Kranz vom erst 19-jährigen Roger Rychen. Rychen startete mit einem Sieg über Paul Caflisch, ehe er den Kranzern Fredi Kohler und Ueli Kamer unterlag. Nach dem zweiten Sieg über Christian Schiess bezwang er auch den Appenzeller Kranzträger Daniel Inauen und zum Schluss auch noch den Bündner Casper Marugg im allerersten Zug. Mit 57,00 Zählern und Rang vier ist er nach Bruder Ueli nun der zweite Kranzschwinger in der Familie im Obstock ob Mollis. Denselben Rang wie Rychen sicherte sich Christian Elmer. Nach einer Niederlage gegen Markus Schläpfer, einen Erfolg gegen Patrick Fässler und einem Gestellten gegen Martin Koller, drehte der Elmer mit dem gleichen Nachnamen am Nachmittag mit drei Erfolgen mächtig auf.

Tiefe Kranzlimite

Die Tatsache, dass 56,00 Zähler zum Kranzgewinn reichen, normalerweise benötigt es 56,50 Punkte, liess auch noch den «Chirezer» Florian Beglinger jubeln. Er gewann drei Gänge und stellte ebenso viele Male gegen die Kranzer Bruno Manser und Andreas Eberle sowie auch gegen den Eidgenossen Mike Peng im dritten Gang. Sein älterer Bruder Fridolin scheiterte letztlich um einen Viertelpunkt. Die Punkte vergab er im An- und Ausschwingen, sodass selbst zwei Siege im Ausstich nichts mehr nutzten. Zu den Geschlagenen gehört auch die zweite Leaderfigur im Kanton, der Ennetbühler Peter Horner. Er stellte im dritten Gang in einem hochstehenden Duell gegen den Eidgenossen Martin Glaus und war nach vier Gängen mit 37,75 Zählern bester Glarner. Dann verlor er aber beide Duelle im Ausstich. Ruedi Luchsinger und Peter Reich folgen im Rang zehn. Luchsinger scheiterte im fünften Gang an der Berner Hürde Bruno Graber. Reich gewann drei Gänge, zuletzt gegen David Raymann. Reto Landolt vergab eine bessere Platzierung mit einem abschliessenden Gestellten gegen Christian Aebli. Daniel Luchsinger verletzte sich in aussichtsreicher Position im vierten Gang gegen Pirmin Wild.