«Der Funke ist gesprungen …!»

Funktioniert Planung in der Realität so, wie sie gedacht ist? Im Zusammenhang mit dem Betriebs- und Gestaltungskonzept für die Ortsdurchfahrt Glarus, das seit einem Jahr bearbeitet wird, hat eine Glarner Delegation umgestaltete Ortsdurchfahrten besichtigt und ist beeindruckt von den Resultaten.



Gemeindeammann von Fislisbach
Gemeindeammann von Fislisbach

Die Fachexkursion führte Politiker und Verwaltungsvertreter des Kantons Glarus sowie der Gemeinden Glarus und Glarus Süd nach Fislisbach, Wabern, Belp und Köniz, wo die Ortsdurchfahrten vor wenigen Jahren umgestaltet worden sind. Ortsansässige Politiker und Fachleute erläuterten, in welchem Mass − und mit welchen Nebenwirkungen − sich die Planungsträume in der Realität erfüllt haben.

Den «Funken springen» liess − gemäss Aussage von Christof Kamm, Leiter Tiefbau Kanton Glarus − vor allem die Tatsache, dass der Verkehr bei den gezeigten Beispielen zwar vielleicht etwas langsamer, dafür aber deutlich flüssiger und unaufgeregter fliesst. Urs Reischmann, Leiter Fachbereich öffentlicher Verkehr von Köniz, steuerte eine weitere, sehr wichtige Erkenntnis bei, die sich im regelmässigen Controlling seit der Umsetzung des Betriebs- und Gestaltungskonzepts in Köniz gezeigt hat: «Durch die Vergrösserung der Flächen für Fussgänger und Gewerbe − also Flanier- und Verweilbereiche − konnte der Umsatz des Detailhandels verdoppelt werden. Das ist mehr, als man gedacht hat!»

Der heute pensionierte Kreisoberingenieur Fritz Kobi ist einer der Väter der Berner Projekte. Er plädierte mit flammenden Worten für Tempo 30 auch auf Hauptstrassen. Blühendes Gewerbe, friedliche Automobilisten und eine hohe Aufenthaltsqualität − das sind Ziele, die auch in Glarus im Vordergrund stehen.