Faszination Himalaya – Referat beim Seniorenverband

Unlängst bescherte die Näfelserin Beatrice Fischli mehr als 80 Mitgliedern des Glarner Seniorenverbandes Begegnungen, die wirklich aussergewöhnlich waren. Mit ihrer bescheidenen, wertschätzenden Art entführte die Referentin in ferne, zumeist unbekannte Gegenden. Sie vermittelte auf kluge Art Einblicke in Kultur, Probleme, Geografisches, Zusammenleben, Entwicklungsmöglichkeiten und Lebensgewohnheiten in Bhutan, Mustang, Nepal, Tibet, Pakistan, Afghanistan und anderswo.



Faszination Himalaya – Referat beim Seniorenverband

Beatrice Fischli ist im Auftrage eines Reisebüros als Trekkingleiterin tätig und über lange Monate hinweg mit kleineren Gruppen unterwegs, die per Bike in Landesgegenden reisen, die man kaum kennt und die vielleicht gerade deshalb so ungemein faszinierend sind.

Alt Regierungsrat Kaspar Zimmermann, Präsident des leicht mehr als 300 Mitglieder zählenden Glarner Seniorenverbandes, begrüsste im Chilcheträff Ennenda. Dass auch glarnerische Alpinisten im Himalaya zuweilen unterwegs sind, fand gebührend Erwähnung.

Beatrice Fischli deutete aus, wie sie – als ehemalige Lehrerin – vor nunmehr 20 Jahren zu dieser fordernden und spannenden Tätigkeit kam. Man spürte rasch, dass sie stets mit Respekt und Wertschätzung gegenüber Ländern und Bewohnern unterwegs ist, Konfrontationen zu vermeiden weiss und sich auf ortsansässige Begleiter stets verlassen kann; ein «Muss», wenn man zuweilen auf über 4000 Meter hohen Pässen unterwegs ist. Ihre Reise- und Leitertätigkeit startete sie in Afrika. Heute dauern die jeweiligen Trekking-Touren im Himalaya gegen drei Wochen. Sie beschränkte sich in ihrem Referat auf Wesentliches, als es beispielsweise grad um 14 Achttausender, wie beispielsweise K2, Nanga Parbat, Mount Everest, Lhotse, Dhaulagiri, Anapurna und andere Riesen ging, um Alpinisten, die alle Berge bestiegen haben, um den Anapurna, der als erster Berg anno 1950 von Franzosen erklommen worden war. England übte in Indien und andernorts eine grosse Macht aus. Beatrice Fischli sprach vom Kartografen George Everest, der 1890 in jener Gegend tätig war. Sie erwähnte die Kleinheit der Menschen angesichts dieser riesigen Kolosse, die ebenso faszinierend wie unberechenbar sind. Sie machte auf einstmals abenteuerliche Anreisen per Schiff, Bahn und zu Fuss aufmerksam, erwähnte die rekordverdächtige Landung eines Pilatus Porter auf 5700 Metern Höhe im Jahre 1960, kam auf Reinhold Messner, Erhard Loretan und den Churer Alpinisten Norbert Joss zu reden. Sie sprach über die Ausbreitung des Christentums, die Bedeutung des Buddhismus, den Dalai Lama und die bei uns bekannten tibetischen Gebetswimpel, die – von den Winden bewegt – Botschaften in die Ewigkeit hinwegtragen, von Begegnungen mit innig betenden Pilgern, mit wundersamen burgartigen Tempelanlagen betenden Mönchen, Abkehr der Jungen von so intensiv gelebten Traditionen, Aufteilung der Wohnbevölkerungen nach Glaubensrichtungen, Bedeutung der Seidenstrasse, Leben der Ortsansässigen in Tibet, Vermeiden von kritischen, bei den Besatzern sehr unwillkommenen Fragen in Tibet. Gar vieles wurde dank zuweilen grossartigem Bildmaterial und musikalischen Einspielungen verdeutlicht.

Sie zeigte auf, wie sich der Körper an die grossen Höhen gewöhnen kann oder erzählte in bewegender Art von einem Käsereimeister namens Fritz Maurer, der vor 45 Jahren auf ein Inserat hin nach Bhutan reiste, zuerst mal Kühe aus Indien einführen musste, um mit der Käseproduktion überhaupt beginnen zu können. Sie wies auf die schwierige Balance zwischen dem Bewahren von Traditionen, der fortschreitenden Technisierung und damit Entfremdung der Jugend, auf Kontakte zwischen Tibet und der Schweiz dank Vermittlungen des Kartografen Toni Hagen, der auf Einladung des Königs in Mustang tätig war, auf die Flucht aus Tibet hin. Sie umriss ein gewaltiges Feld an Erfahrungen, Eindrücken und daraus resultierenden Erkenntnissen.

Die anderthalb Stunden waren unglaublich schnell vorbei. Kaspar Zimmermann dankte, überreichte ein kleines Präsent und wies auf Kommendes hin: Vortrag über die Dienstleistungen der Pro Senectute mit Stellenleiter Peter Zimmermann, Halbtageswanderung um den Türlersee, Besuch von Bad Säckingen samt Stadtführung im Juni und anderes. Er dankte der Referentin mit viel Anerkennung und zeigte auf, dass sie auf ihr Honorar zugunsten einer gemeinnützig tätigen Organisation verzichtete. Wer sich über die Aktivitäten des Glarner Seniorenverbandes umfassend informieren will, erfährt auf der neu geschaffenen Homepage www.glarner-seniorenverband.com viel Wissenswertes.