Gold-Initiative: Diese will unsere Nationalbank in ein starres staatliches Korsett zwängen und ihr so die Unabhängigkeit nehmen.

Die Schweiz ist so gut durch die weltweite Finanz- und Schuldenkrise gekommen, wie kaum ein anderes Land. Dabei war die Situation auch in der Schweiz zeitweise dramatisch. 2011 wurde der Franken im Verhältnis zum Euro immer stärker. Innert kurzer Zeit wurden Schweizer Produkte im Ausland massiv teurer – für die Exportindustrie eine Katastrophe.



Gold-Initiative: Diese will unsere Nationalbank in ein starres staatliches Korsett zwängen und ihr so die Unabhängigkeit nehmen.
Gold-Initiative: Diese will unsere Nationalbank in ein starres staatliches Korsett zwängen und ihr so die Unabhängigkeit nehmen.

Nur dank dem entschiedenen Eingreifen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) konnte Schlimmeres abgewendet werden. Seit September 2011 verteidigt die SNB erfolgreich die Kursuntergrenze von 1.20 Franken zum Euro. Das gab den Unternehmen die dringend notwendige Planungsicherheit.

Gefährliches Verkaufsverbot


Dies war nur möglich, weil die Nationalbank rasch, konsequent und unabhängig handeln konnte. Mit starren Regeln wie sie die Gold-Initiative verlangt, wäre eine solche erfolgreiche Geldpolitik kaum mehr möglich. Die Initiative verlangt, dass die SNB jederzeit Goldreserven in der Höhe von mindestens 20 Prozent ihres Bilanzvolumens halten muss und diese nie mehr verkaufen darf. economiesuisse hat im Rahmen einer Publikation simuliert, was diese Regeln bedeutet hätten, wenn sie bereits vor Ausbruch der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 gegolten hätten. Das Resultat: Die Nationalbank hätte für fast 70 Milliarden Franken Gold kaufen müssen.

Gerade wenn geldpolitisch entschlossenes Eingreifen gefordert wäre, würde sich die Initiative als grosses Hindernis erweisen. Devisenkursinterventionen, wie sie zur Durchsetzung der Wechselkursuntergrenze nötig waren, wären nur noch möglich, wenn die SNB gleichzeitig in enormen Umfang Gold hinzukaufen würde. Da dieses später nicht mehr verkauft werden dürfte, würde Gold nicht nur zum Klumpenrisiko, sondern es wäre der SNB faktisch nicht mehr möglich, ihre Geldpolitik zu normalisieren.

Nationalbank hat grossen Schaden abgewendet


Es ist gut möglich, dass die Nationalbank unter dem Regime der Gold-Initiative nie zum Instrument der Wechselkursuntergrenze gegriffen hätte. Dabei hat diese, darin sind sich die Betroffenen und die Fachwelt einig, grossen Schaden von der Exportwirtschaft abgewendet. Nur mit einem Nein zur Gold-Initiative am 30. November sichern wir die Unabhängigkeit der Nationalbank und ermöglichen ihr auch in Zukunft eine Geldpolitik im Interesse von Unternehmen und Arbeitsplätzen.

Vorstand Glarner Handelskammer