Klar negatives Budget 2014 – Finanzplanaussichten angespannt

Das Budget 2014 weist einen Aufwandüberschuss von 11 Millionen Franken aus. Der Finanzierungsfehlbetrag beträgt 16,6 Millionen Franken. Die Selbstfinanzierung beläuft sich auf 5,2 Millionen Franken, der Selbstfinanzierungsgrad beträgt 24 Prozent..



Klar negatives Budget 2014 – Finanzplanaussichten angespannt

Geplant sind Investitionen von 32,2 Millionen Franken. Auch der Finanz- und Aufgabenplan (FAP) 2015–2018 prognostiziert deutliche Aufwandüberschüsse zwischen 16,8 Millionen Franken (2015) und 3,5 Millionen Franken (2018) sowie Selbstfinanzierungsgrade zwischen 0 und 97 Prozent. Gegenüber dem Budget 2013 verschlechterten sich die Kennzahlen nochmals markant. Immerhin sind die Prognosen besser.

1. Budget 2014


Der Aufwandüberschuss erhöht sich gegenüber dem Budget 2013 um 10,3 Millionen Franken. Das betriebliche Ergebnis verschlechterte sich um 6,6 Millionen Franken auf 19,2 Millionen Franken, da die Erträge um 4 Millionen Franken tiefer (–1,3%) und der Aufwand um 2,6 Millionen Franken (+0,8%) höher ausfallen. Zudem wurden um das Ergebnis zu verbessern 2012 und 2013 Rücklagen von je 3,5 Millionen Franken aufgelöst. Solche stehen 2014 nicht mehr zur Verfügung. Das Finanzierungsergebnis ist mit 8,5 Millionen stabil, das operative Ergebnis beträgt somit –10,8 Millionen Franken. Bei den Kennzahlen erweisen sich diese mit Ausnahme des Selbstfinanzierungsgrades und des Selbstfinanzierungsanteils als ziemlich stabil und zeugen von einer doch soliden finanziellen Lage.

Der Personalaufwand enthält eine Lohnerhöhung von 1 Prozent. Acht Positionen führen zu Mindereinnahmen resp. Mehrausgaben von 22,7 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr, zwei Positionen entlasten um total 4,1 Millionen Franken. Damit resultiert eine Verschlechterung von 18,6 Millionen Franken. Das Budget 2013 sagt ein Defizit von mehr als einer halben Millionen Franken voraus. Um einen Aufwandüberschuss von gegen 20 Millionen Franken zu verhindern, werden diverse Massnahmen ergriffen, welche den Fehlbetrag auf 11 Millionen Franken begrenzen.

Erfolgsrechnung – Der Aufwandüberschuss in der Erfolgsrechnung erhöht sich markant um mehr als 10 Millionen Franken. Ohne Auflösung von Reserven hätte bereits im Budget 2013 ein Aufwandüberschuss von 4,2 Millionen Franken resultiert.

Investitionsrechnung – Die Nettoinvestitionen fallen wegen der höheren Investition rund 4,6 Millionen Franken höher aus als im Vorjahr. Die grössten Nettoinvestitionen sind: Fassadensanierung Kantonsschule (4,5 Mio. Fr.), Wald und Naturgefahren (3,7 Mio. Fr.), Behinderteneinrichtungen (Glarnersteg, 3,4 Mio. Fr.), Landwirtschaft (1,2 Mio. Fr.), Geschützte Operationsstelle/Rechenzentrum (1,6 Mio. Fr.) und Wasserbauten (1,2 Mio. Fr.).

Selbstfinanzierung – Die Selbstfinanzierung verschlechtert sich wegen dem gestiegenen Aufwandüberschuss markant und liegt neu bei 5,2 Millionen Franken.

Finanzierung – Der Finanzierungsfehlbetrag verschlechtert sich gegenüber dem Vorjahr wegen den höheren Nettoinvestitionen und der tieferen Selbstfinanzierung. Der Fremdkapitalbedarf von 16,6 Millionen Franken muss auf dem Kapitalmarkt beschafft und verzinst werden.

Selbstfinanzierungsgrad – Die höheren Nettoinvestitionen und die tiefe Selbstfinanzierung führen zu einer Verschlechterung um 43 Prozent gegenüber dem Vorjahresbudget. Für die langfristige Sicherung der Investitionsfinanzierung muss er über 100 Prozent betragen, im mittelfristigen Durchschnitt sollte er nicht unter 80 Prozent fallen. Da der Kanton in den vergangenen Jahren Selbstfinanzierungsgrade von teils weit über 100 Prozent erreichte, erscheinen 24 Prozent (Budget 2014) als vertretbar.

2. Finanz- und Aufgabenplan 2015–2018


Der Finanz- und Aufgabenplan 2015–2018 prognostiziert deutliche Aufwandüberschüsse und schlechte Finanzkennzahlen. Der Transferaufwand wird weiter steigen, während – zumindest für 2015 und 2016 – noch tiefere Zahlungen aus der NFA erwartet werden.

Zur Entlastung von jährlich rund 5 Millionen Franken ab 2016 soll die sich in Erarbeitung befindliche Effizienzanalyse beitragen. Weitere Einsparungen werden aber wohl unumgänglich sein. Profitiert werden kann ab 2016 von «Linthal 2015» mit neuen Erträgen aus der Beteiligung sowie ab 2017 von wieder steigenden Erträgen aus der NFA. Grössere Investitionsprojekte sind allenfalls mittels Bausteuerzuschlags zweckgebunden zu finanzieren.

Die finanzielle Planung über vier Jahre ist mit Unsicherheiten behaftet. Deshalb wurden zu den Eingaben der Departemente mit einer Sensitivitätsanalyse die grössten Ertrags- und Aufwandpositionen variiert. Das pessimistische Szenario prognostiziert für die Finanzplanperiode durchwegs negative Kennzahlen. Das optimistische Szenario lässt ab 2017 auf positivere Ergebnisse hoffen.

Investitionen im Budget 2014 und im Finanz- und Aufgabenplan 2015–2018 wurden in einer Klausur des Regierungsrates priorisiert und gekürzt, wobei der gänzliche Verzicht die Ausnahme war. Einzelne Projekte konnten zeitlich verschoben werden, da die Planung noch nicht genügend fortgeschritten oder diese Vorhaben als nicht dringend erschienen. Die meisten Investitionen dürften aber mittel- bis langfristig trotzdem anfallen. Es gilt die finanzielle Situation und insbesondere die Verschuldung zu beachten. Um höhere Kosten für die Zukunft zu vermeiden, muss ein Investitionsstau verhindert werden.