SEAT Volley Näfels holt die budgetierten vier Punkte

Anders als das Resultat vermuten lässt, war der 3:0-Sieg keineswegs ein gemütlicher SonntagsspaAziergang. Näfels stand sich mehrheitlich selbst im Weg, denn Gastgeber Laufenburg konnte nicht mehr an seine gute Leistung vom Freitag anknüpfen. Unter der Regie von Passeur Gygli brachten die Näfelser Volleyballer die beiden «reservierten» Punkte aber doch ins Glarnerland.



Erfolgreiche Punkteausbeute am Wochenende für SEAT Volley Näfels. (Bild: zvg)
Erfolgreiche Punkteausbeute am Wochenende für SEAT Volley Näfels. (Bild: zvg)

«Never change a winning Team» – Diese alte Weisheit im Sport war für Trainer und Coach Polak diesmal nicht Grund genug, wieder die am Freitag siegreiche Mannschaft im Fricktal auflaufen zu lassen. Zu diesem Spiel vor einem lautstarken, aber sehr fairen Publikum schickte der Tscheche wieder einmal den jungen Marco Gygli vom Anfang an auf das Feld. Er sollte sein Team ebenso zum Sieg führen, wie noch vor zwei Tagen Stammpasseur Bedrac in der linth-arena. In der Mitte kehrte Thomy Büsser auf seinen Stammplatz zurück, wie auch Gustavo Meyer in Annahme und Aussenangriff. Dalibor Polak machte Fabian Brander auf der Diagonalposition Platz. Und der Trainer gefiel sich gut in seiner Rolle als Coach, diesmal wieder von der Bank aus, denn ausser im klar gewonnenen zweiten Satz, war sein Einsatz im Coaching mehr als gefragt. Er war massgeblich am Gewinn der beiden knappen Sätze beteiligt, indem er im entscheidenden Moment die Time-outs nahm und auch mit der Einwechslung von Bedrac an die Stelle von Gygli. «Ivan ist höher am Block als Marco und deshalb in heiklen Situationen effizienter in der Blockverteidigung», erklärte Polak seine Massnahme.

Meyer mit viel Druck zum Satzende


Bei 12:8 im ersten Satz schien Volley Näfels Gegner und Spiel fest im Griff zu haben. Aber durch Näfelser Eigenfehler und ein Ass durch Juric kamen die Gastgeber zum Ausgleich bei 14 Punkten. Kurz darauf lagen sie sogar mit zwei Punkten in Front. Roosewelt kassierte einen schmerzhaften Einerblock von seinem direkten Gegenspieler in der Mitte und Riberio verwandelte nachher einen Gegenangriff zum Punkt. Leider war Fabian Brander auf der Diagonalposition oft nicht in der Lage, den Ball schon beim ersten Versuch tot zu machen, was immer wieder Gegenangriffe zur Folge hatte. Aber nicht zuletzt dank Fehlern von Laufenburg blieb Näfels dran. Roosewelt platzierte einen Service-Winner und Gustavo Meyer punktete dreimal in Folge. So kam Volley Näfels bei 24:22 zum Satzball, welcher im zweiten Anlauf von Thomy Büsser verwertet wurde.

Klare Sache in Satz zwei


Satz zwei war geprägt durch eine Service-Serie von Márcio Sinotti. In sieben Services buchte er zwei Asse und drei Winner (!). Das war zu viel für Laufenburg und das Team um Captain und Passeur David Heimgartner liess den Satz frühzeitig fahren. Gegen Ende setzte Gygli Mal für Mal entweder Meyer oder Sinotti auf den Aussenpositionen erfolgreich ein, da Branders Effizienz auf Diagonal weiterhin unter den Erwartungen blieb.

Polak als Mittelblocker!


Satz drei wollten die Fricktaler unbedingt gewinnen. Das sah man schnell, denn dreimal legten sie bis zu sieben Punkte vor und die Sache schien spätestens beim Näfelser Rückstand bei 13:19 gelaufen. «Meine Spieler brauchen das anscheinend, mit dem Rücken zur Wand zu stehen, um dann endlich aufzuwachen und wieder ins Spiel zurückzukommen», meinte dazu Dalibor Polak nach dem Spiel. Und in der Tat, was keiner der Laufenburger Fans für möglich hielt und auch niemand aus dem Näfelser Lager zu hoffen wagte, trat dann doch noch ein. Punkt für Punkt holten die Glarner auf. Der Block funktionierte nun wieder wie geschmiert und auch im Angriff schossen die Näfelser Kanoniere aus allen Rohren. So kam, was kommen musste, sie waren bei 21:22 wieder an ihrem Gegner dran. Hektik hielt Einzug nach dem nächsten Spielzug in der Sporthalle Blauen zu Laufenburg. Eine sicher unglückliche Schiedsrichter-Entscheidung (einmal mehr war es die Frage der Netzberührung und ihre Interpretation nach der neuen Regel) brachte Mittelblocker Roosewelt in Rage. Sein Protest hatte eine Gelb-Rote Karte zur Folge und somit zwei geschenkte Punkte für die Aargauer. War das der Knackpunkt des dritten Satzes? Nein! Erstaunlicherweise (trotz Roosewelt in der Kühlbox) blieben alle Näfelser Spieler konzentriert. Und kurzfristig mit Coach Polak als Mittelblocker (!) buchte SEAT Volley Näfels die beiden nächsten Punkte zum Ausgleich bei 23 Punkten. Trotzdem kam Gegner Laufenburg aber mit dem Side-out durch Bugmann zum Satzball. Doch anstatt jetzt den Sack zuzumachen, verteilte der Gastgeber Geschenke. Ein Servicefehler (Ribeiro) und ein Angriffsfehler (Bugmann) später kamen die Näfelser zu ihrem ersten Matchball und diesen verwertete Fabian Brander für einmal entschlossen zum erst zweiten 3:0-Sieg für SEAT Volley Näfels in dieser Saison. «Mit den vier Punkten bleiben wir dran und stehen auf dem dritten Platz», meinte ein zufriedener Präsident Klaus Görauch nach dem Spiel. «Die Meisterschaft wird durch Siege und nicht durch das Satzverhältnis entschieden», dies die präsidiale Prognose, welche den (unnötigen) Satzverlust vom Freitag bereits vergessen macht.