Taler wurden keine geprägt

Im Rahmen der Veranstaltung «Glanzlichter aus der Sammlung» referierte Fredy Bühler am vergangenen Mittwochabend im Freulerpalast in Näfels über Münzen mit dem geprägten Fridolin.



Wusste viel über Münzen zu erzählen: Fredy Bühler referierte über den geprägten Fridolin im Freulerpalast. (Bild: Aldo Lombardi)
Wusste viel über Münzen zu erzählen: Fredy Bühler referierte über den geprägten Fridolin im Freulerpalast. (Bild: Aldo Lombardi)

Zu Beginn seines Referates legte Fredy Bühler dar, auf wie vielen Materialien uns der Fridolin bis heute begleitet hat und immer noch begleitet. Nicht nur in Stein gehauen wie beim Glarner Rathaus, sondern auch abgebildet und verarbeitet auf Papier, Karton, Holz, Glas, Blech, Leder, auf Plastik, in Uhren, auf Unterwäsche, Socken und natürlich auf Stoff, wobei Bühler auf das Schlachtbanner im Freulerpalast hinwies.

Keine Schillinge im Kanton gefunden

Die ersten Münzen im Land Glarus wurden zu Beginn des 17. Jahrhunderts, vermutlich aus auf Mürtschen gefördertem Silber, geprägt. Als Prägeort dienten zwei Tschudihäuser im Spielhof in Glarus, die beim Brand von Glarus vernichtet wurden, dank genauen Aufzeichnungen aber in zwei Modellen im Freulerpalast zu sehen sind. Es waren nur wenige Schillinge, die damals geprägt wurden, die meisten davon nicht datiert. Leider hat man bis heute im Kanton Glarus noch keinen dieser Schillinge gefunden.

Erst 200 Jahre später wurde ein Tagwensvogt beauftragt, wieder Glarner Münzen zu prägen. Zwischen 1806 und 1814 entstanden 1er-Schillinge, 3er-Schillinge und 15er-Schillinge. Interessanterweise wurden im Glarnerland nie Taler geprägt. Einen Taler gab es zwar anlässlich des Eidgenössischen Schützenfestes von 1847 in Glarus. Aufgefunden wurde hingegen ein Dicken mit der Jahreszahl 1610.

Vielseitig gestalteter Fridolin

Am Schluss seines Referates zeigte Bühler anhand von zahlreichen Abbildungen die Vielfalt von Medaillen und Abzeichen, die im Laufe der Jahre mit dem Fridolin hergestellt worden sind. Für Feste, Jubiläen und Anlässe aller Art wurde der Fridolin verewigt. Interessant und amüsant war dabei zu beobachten, wie vielfältig der Glarner Landesparton verewigt worden ist: Mit dem Wanderstab in der rechten oder linken Hand, mit Vollbart oder gestutztem Bart, mit oder ohne Reliquientasche, mit kurzer, halblanger oder langer Soutane, mit verschiedensten Kopfbedeckungen und schliesslich mit grobem Schuhwerk, Sandalen oder gar barfuss.