Zum Hinschied Emil Fischli-Grab, Riedern

Am 29. Dezember 2009 verstarb alt Regierungsrat Emil Fischli nach längerer Krankheit im Kantonspital in Glarus im Alter von 87 Jahren. Emil Fischli wurde am 13. Dezember 1922 in Näfels geboren, wo er teilweise auch seine Jugend verbrachte



Am 29. Dezember 2009 verstarb alt Regierungsrat Emil Fischli (Bild; ehuber)
Am 29. Dezember 2009 verstarb alt Regierungsrat Emil Fischli (Bild; ehuber)

Schon bald engagierte es sich auch für die Öffentlichkeit als nebenamtlicher Gemeindeverwalter in seiner Wohngemeinde Riedern (1965 bis 1974) und als Präsident der katholischen Kirchgemeinde Glarus – Riedern – Ennenda im kantonalen Kirchenrat (1965 bis 1974) sowie in der Christlichdemokratischen Volkspartei (CVP), 1968 bis 1975 als Kantonalpräsident und im Zentralvorstand der CVP Schweiz. 1968 nahm er als Mitglied der CVP Landratsfraktion Einsitz im Glarner Landrat. 1974 wurde er in den Regierungsrat gewählt, dem bis 1990 als Polizei- und Militärdirektor angehörte. Von 1979 bis 1990 war er zudem Vorstandsmitglied der Schweizerischen Justiz- und Polizeidirektorenkonferenz, auch gehörte er dem Verwaltungsrat der Zeitung "Vaterland" und der Kraftwerke Linth-Limmern AG an. Von 1987 bis 1993 war er Präsident der schweizerischen Sport-Toto- und der Lotto-Gesellschaft, ein Amt, das ihm sehr wichtig war.

In seine Ära als Polizei- und Militärdirektor fällt vor allem der zielstrebige Aufbau des Zivilschutzes im Kanton Glarus mit seinen Amtsvorstehern Peter Knobel und Adrian Kleiner. Dazu gehören der Bau vieler Zivilschutz-, sanitätsdienstlichen Bereitstellungsanlagen sowie die Förderung des Schutzraumbaues bis zum Vollausbau nach der damaligen Zivilschutzkonzeption. Auch durfte er als Militärdirektor die beiden Waffenplätze Wichlen in Elm für die Panzertruppen und Walenberg im Gäsi für die Infanterie mit einweihen. Stark engagierte er sich, dass der Kanton – dank seiner Militärfreundlichkeit – von Aufträgen der Armee profitieren konnte, sei es in Form von Aufträgen für unsere Industrie, sei es durch die Förderung der Heimarbeit mit in Spitzenzeiten bis zu 80 Heimarbeitsstellen im Kanton oder gar durch den Festungsmaterialpark in Bilten, der dann leider der Neukonzeption der Armee zum Opfer fiel.

Stark engagierte er sich auch für eine moderne Kantonspolizei mit zeitgemässen Strukturen. Unter seiner Aegide erfolgte eine Reorganisation und Zentralisierung der Kantonspolizei mit dem heutigen Postensystem und dem Bezug des heutigen Hauptstützpunktes im Mercierhaus in Glarus. Er sorgte für eine zeitgemässe Entlöhnung und Entschädigung des Polizeicorps und förderte die interkantonale polizeiliche Zusammenarbeit. Daneben beschäftigen in vor allem die Dossiers Wirtschaftsgesetz mit den Themen Polizeistunde, Ladenöffnungszeiten, Verbot von Geldspielautomaten, Ruhetagen sowie die Jagd mit seinen vielfältigen Facetten.

Gross war auch sein Einsatz für das freiwillige Schiesswesen als OK Präsident diverser kantonaler Schützenfeste, als eifriger Besucher von Militärwettkämpfen. Auch zeigte er grosse Präsenz beim Militär bei Truppenbesuchen.

Auch nach seinem Rücktritt nahm er immer noch lange aktiv am politischen Geschehen teil. Nachdem er sich noch lange guter Gesundheit erfreuen konnte, erkrankte er zuletzt schwer. Nach längerer Leidenszeit schloss er am letzten Dienstagabend des Jahres 2009 seine Augen für immer. Möge er im Bewusstsein, für Land und Volk vieles geleistet zu haben, in Frieden ruhen.